Als Attentäter "auserwählt"

Im Kino "Paradise Now", der Film von Regisseur Hany Abu-Assad über ein palästinensisches Selbstmordattentat
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Dem Tode geweiht tritt der etwa 30-jährige Said vor die Kamera des palästinensischen Terrorkommandos, bereit sein politisches Vermächtnis zu geben: "Wir müssen unseren Kampf fortsetzen und unsere Gegner niederringen." Es ist der vielleicht wichtigste Schritt auf dem Weg ins Jenseits und mit Sicherheit der emotionalste. Denn spätestens hier wird klar: Es gibt keinen Weg mehr zurück! Es sind die letzten Worte an die Nachwelt, an die eigene Familie, an Freunde und junge Kämpfer, die ihm bald folgen werden. Nur als Said endet, muss ihn der Kameramann bitten, das ganze noch mal zu wiederholen. Die Kamera hatte einen Aussetzer. Es ist eine äußerst komische Szene, denn das ganze Erhabene der Situation wird innerhalb von Sekunden auf den Kopf gestellt,