„Als Tito lebte, hatten wir noch Rechte“

Porträt Sami Bekir ist Rom und kommt aus Mazedonien. Vor Diskrimierung und Gewalt flüchtete er nach Sachsen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 41/2016
Die Zeit, in der Roma gleichberechtigt waren, liegt lange zurück
Die Zeit, in der Roma gleichberechtigt waren, liegt lange zurück

Foto; Max Brunnert für der Freitag

Wie es ihm geht, frage ich Sami Bekir am Telefon. Die Leitung rauscht, aber daran liegt es nicht, dass er erst noch einmal nachfragt: „Wie es mir geht?“ Wie geht es einem, dessen Frau und Kinder abgeschoben wurden und der sie seit vier Monaten nicht gesehen hat? Der 37-Jährige schweigt kurz und antwortet dann leise: „Wie immer. Beschissen. Ich vermisse meine Frau und meine Kinder.“

Vor zwei Monaten hatten Sami Bekir und ich in einer sächsischen Stadt zusammengesessen, es war unser drittes Treffen seit jenem Tag, an dem seine Frau und seine kleineren Kinder nach Mazedonien abgeschoben worden waren und an dem Sami Bekir mit seinen größeren Kindern untertauchen musste, hier in Deutschland. An jenem Sommertag blickte der gebürtige Mazedonier imme