Am Abgrund

Staatsbankrott Der radikale Schuldenschnitt Argentiniens 2001 wurde immer wieder als Lösung zitiert. Doch nun ist das Land erneut zahlungsunfähig
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 29/2014
Am Abgrund

Bild: Nico & Co (CC)

Freunde eines radikalen Schuldenschnitts haben während der sogenannten Eurokrise immer wieder an das Beispiel Argentinien erinnert: Ein Staatsbankrott, wie ihn die Regierung dort 2001 Hals über Kopf erklärte, könne für hoffnungslos überschuldete Länder wie Griechenland oder Zypern einen Ausweg aus der Krise bieten. Wie im Fall des südamerikanischen Landes werde wirtschaftliche Erholung nicht ausbleiben, sei erst einmal die Last der Schulden abgeworfen.

Tatsächlich ging die argentinische Staatsinsolvenz vom Dezember 2001 mit einem unerhörten Chaos und einer Serie von drastischen Notmaßnahmen – etwa dem Einfrieren der Bankkonten – einher. Die nationale Ökonomie brach zusammen, die Arbeitslosigkeit erreichte nie gekannte A