Am Abgrund

Dallas Polizistenmord und Polizeigewalt: Die Nation ist von Hass, Ausgrenzung und Frust zerrissen. Auch Obama weiß keine Antwort
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 28/2016
Demonstranten in Lousiana nach dem Tod von Alton Sterling in Baton Rouge
Demonstranten in Lousiana nach dem Tod von Alton Sterling in Baton Rouge

Foto: Mark Wallheiser/Getty Images

Todesschüsse im texanischen Dallas, in Baton Rouge (Louisiana) und Falcon Heights (Minnesota). Am Dienstag reiste US-Präsident Barack Obama nach Dallas zur Trauerfeier für die dort vor Tagen ermordeten fünf Polizisten und vollführte in seiner Ansprache eine Gratwanderung zwischen Frustration über die Zustände und Hoffnung auf ein besseres Miteinander. Der Dienstag war freilich nicht der Tag für Konkretes.

Zu recht entsetzen die Morde an den weißen Polizisten. Ein schwarzer Heckenschütze öffnete das Feuer auf die Uniformierten während einer friedlichen Kundgebung gegen Polizeigewalt. Eine von Rassenhass motivierte Tat, so Obama. Der Status quo im Polizeialltag hingegen – 990 Menschen wurden im Jahr 2015 von Polizisten erschoss