Am Babel der Welt

Übersetzung Der Kulturenwanderer und Literatur-Nobelpreisträger J.-M. G. Le Clézio sucht die Sprache des verlorenen Paradieses
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Mit J.-M. G. Le Clézio hat ein Autor den Nobelpreis bekommen, der nicht Weltbürger, sondern Wanderer zwischen den Welten ist. Anders als der Weltbürger, der überall zu Hause ist, ist Le Clézio zwischen den Kulturen unterwegs. Schon biographisch bewegt er sich zwischen Nationen und Sprachen: Als Sohn eines englischen Vaters und einer französischen Mutter zweisprachig aufgewachsen, hat er die doppelte Bürde zweier Kolonialvölker getragen und einen Teil seiner Kindheit in Nigeria und Mauritius verbracht. Seine Biographie kann man als Chiffre für den Ort seines Schreibens lesen. Unterwegs ist Le Clézio zu einer neuen, lebendigen Sprache. Statt seinen Ursprung zu finden, statt in einer Sprache anzukommen, schildert er unendliche Reisen ins Exil.