„Am Ende zählt der Machtwille“

Bundestagswahl Annalena Baerbock, Armin Laschet und Olaf Scholz wirken blass. Die Autorin Nora Bossong und der Ökonom Florian Willet fordern im Interview Ecken und Kanten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 35/2021
„Am Ende zählt der Machtwille“

Fotos: AFP/Getty Images (6), Imago Images (2), Presse

Armin Laschet und Olaf Scholz wurden von Margarete Stokowski neulich dem Typus des „uncharismatischen, unkörperlichen, mit seiner Gestrigkeit kokettierenden Schmunzlers“ zugerechnet. Für die feministische Kolumnistin zeigt sich darin die letzte Zuckung des Patriarchats. Nun muss man allerdings sagen, dass auch Annalena Baerbock nicht als Ausbund an Charisma wahrgenommen wird. Vielleicht gibt es also noch andere Gründe für die Blässe.

der Freitag: Frau Bossong, Herr Willet, die Kandidaten von CDU, SPD und Grünen sind alles andere als unumstritten. Woran liegt es?

Nora Bossong: Bei Olaf Scholz ist es die Ausrichtung der SPD. Die Esken-Borjans-Kühnert-SPD verkörpert nicht ganz Olaf Scholz und umgekehrt. Bei Armin Laschet ist es fehlende Angrif