Am Rand

Porträt Hans-Georg Kolpak warnt im Netz vor dem Untergang unserer Gesellschaft. Offline bereitet er sich schon mal darauf vor – mit Holzhacken und Gartenarbeit im Vogtland
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 06/2015
„Ich lebe im Hinblick auf die neue Staatsordnung“
„Ich lebe im Hinblick auf die neue Staatsordnung“

Foto: Lennart Laberenz für der Freitag

Kobitzschwalde, ein paar Kilometer vor Plauen im hügeligen Vogtland, vier Straßen, 160 Einwohner, Löschteich, Satteldächer. Hierher kann man sich zurückziehen, hier kann man auf etwas warten. Auf die Post zum Beispiel. Hans-Georg Kolpak hat eine Tüte an das Gartentor gehängt, darin ein Päckchen: Kolpak verkauft gebrauchte VHS-Kassetten über das Internet. Billig übernimmt er Bestände alter Videotheken, verkauft sie teuer weiter. Er lacht, als er das erzählt: „Das beste Sparbuch, das ich je hatte.“

Man kann in Kobitzschwalde auch auf den Untergang des Systems warten. Darauf, dass die Bundesrepublik in sich zusammensackt, zerdrückt von einer Schuldenlast, ausgehöhlt von „Lobbyisten“. Damit meint Kolpa