Amerika und die Macht des Scheiterns

Neoliberalismus Der Soziologe Richard Sennett über den "Neuen Kapitalismus" und eine Gesellschaft, die den Zwang zur Konformität ebenso braucht wie die Angst vor der Leere
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Der Amerikaner Richard Sennett (Jahrgang 1943), einer der bekanntesten Soziologen der Gegenwart, ist in Deutschland vor allem durch seine Analysen des neuen, technologisch beschleunigten und globalen Kapitalismus bekannt geworden. In seinem 1998 veröffentlichten Buch Der flexible Mensch beschäftigt er sich beispielsweise mit dem Flexibilitätsdogma der heutigen Arbeitswelt und zeigt, wie der ständige Zwang zum Neuen die Menschen deformiert und soziales Leben in den USA immer rigider zufälligen Anforderungen der Ökonomie unterworfen wird. Sennetts Fazit in dieser Studie: Ein Gesellschaftssystem, mit dem das Bedürfnis des Menschen nach Stabilität so sehr vernachlässigt wird, kann nicht von Bestand sein. Soeben ist im Berlin Verlag sein jüngste