An unserem Platz

Tourismus Obdachlose zeigen Gästen, wo sie normalerweise wohnen. Ist das mehr als zynisches Stadtmarketing?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 27/2013
An der Gedächtniskirche: Carsten Voss zeigt, wo sich Obdachlose in Berlin aufhalten
An der Gedächtniskirche: Carsten Voss zeigt, wo sich Obdachlose in Berlin aufhalten

Foto: Jacques Kommer

Dieser Typ soll ein Obdachloser sein? Der Mann Anfang 50, der da lässig an einem Altkleidercontainer lehnt? Er erzählt den Menschen, die um ihn herumstehen, dass man alte Kleidung direkt an soziale Einrichtungen geben soll, nicht in den Sammelcontainer – weil dort nicht garantiert sei, dass sie auch wirklich bei den Betroffenen ankommt.

Der Mann trägt eine kurze Hose, Umhängetasche, Ray-Ban-Sonnenbrille und einen Kapuzenpulli. So stellt man sich keinen Obdachlosen vor. Und so war es doch auf dem Flyer angekündigt: „Obdachlose zeigen ihr Berlin“.

Willkommen beim Sightseeing – aus der Perspektive der Menschen, die auf der Straße leben. Etwa 20 Interessierte haben sich vor einem Altkleidercontainer in Berlin-Schöneberg versammelt und h&