Die neoliberale Schocktherapie des Westens hat Putin den Weg geebnet

Russland Jeder Krieg hat eine Vorgeschichte: Den heutigen russischen Präsidenten Wladimir Putin gäbe es nicht ohne die Oligarchen der 1990er Jahre, und die hätte es nicht gegeben ohne Berater und Spekulanten aus dem Westen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2022

Angesichts der Gräuel des Krieges gegen die Ukraine braucht es nicht nur Solidarität mit den Opfern, sondern auch eine Analyse der Ursachen: Warum hat sich in Russland ein autoritäres, plutokratisches System entwickelt? Welche Rolle spielten der „marktreligiöse“ Zeitgeist und die daraus abgeleiteten Empfehlungen des Westens für eine verhängnisvolle Entwicklung, ohne die auch der gegenwärtige Krieg nicht zu verstehen ist: den Aufstieg der Oligarchen und den ihres Meisters, Wladimir Putin?

Die Vorgeschichte beginnt 1985, als Michal Gorbatschow Generalsekretär der KPdSU wurde. Er setzte auf schrittweise Erneuerung („Perestroika“) und Transparenz („Glasnost“), um gleichzeitig das Staatsganze zu bewahren. Sein Gegenspiel