Anarchie online?

Zur politischen Kultur von Computerspielen Die Verschränkungen von realen und virtuellen Welten nimmt zu, aber auch bei Online-Spielen funktioniert Demokratie immer noch anders als im wahren Leben
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Der Verdacht, dass es sich bei Computerspielern um politikferne Zeitgenossen handelt, liegt nahe. Heißt doch einer der prominentesten Spieler Robert Steinhäuser, der dadurch traurige Berühmtheit erlangte, dass er am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt im April 2002 16 Menschen tötete und schließlich Selbstmord beging.

Dennoch widmeten sich die Teilnehmer am Workshop Konstruktion von Politik und Gesellschaft in Computerspielen in München kürzlich der Frage, ob man mit Computerspielen die Politikverdrossenheit von Jugendlichen bekämpfen kann. Mit organisiert wurde die Veranstaltung von der Bundeszentrale für politische Bildung, deren besonderes Interesse den so genannten "politikfernen Zielgruppen" gilt.

Computerspiele, so die gängige Meinung, fü