Anders ist möglich

Biennale von Venedig Gegen Moderne und Politik setzt Massimiliano Gionis „Enzyklopädischer Palast“ auf Kontingenz. Die Länderpavillons verblassen vor der starken Aussage dieser Ausstellung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 23/2013
Anders ist möglich

Foto: Rudolf Steiner Archive

Kontingent heißen Dinge oder Ereignisse, die weder notwendig noch unmöglich sind, die also so sein können, wie sie sind, aber ebensogut auch anders. „Ich weiß, dass es diese Vase nicht geben könnte oder dass sie eine andere Vase sein könnte. Oder dass sie nicht zu Boden gefallen sein könnte“, schreibt Quentin Meillassoux, einer der Vertreter einer neuen philosophischen Strömung namens spekulativer Realismus. Betrachten wir die Welt als kontingent, heißt das: Sie muss nicht so sein, wie sie ist, sie könnte ganz anders sein oder es könnte auch eine ganz andere Welt geben.

„Der enzyklopädische Palast“ hat Massimiliano Gioni, Kurator der diesjährigen Biennale der Kunst in Venedig, seine Hauptausstellung gen