Angelo Lucifero in Thüringen

Eskalation Ein Gewerkschaftssekretär in Bedrängnis
Exklusiv für Abonnent:innen

Der Familienlegende nach kam vor vielen Generationen aus Mittelitalien ein ungebärdiger Sohn, den die Mutter oft einen Teufel nannte, nach Sizilien, nahm dort seinen Schimpfnamen an und begründete die Familie Lucifero. Einen seiner Nachfahren, Angelo Francesco Lucifero, hochgewachsen, rothaarig, jetzt mit Grau durchmischt, sommersprossig, verschlug es in das thüringische Erfurt. Als Junge fand er sich gar nicht schön, die Farben seiner Geschwister gefielen ihm besser, schwarze Haare und braune Haut. "Aber wir Sizilianer sind Bastarde", sagt er, und genau darauf ist er stolz. Da lebten Griechen, dann Römer, es landeten Wikinger, Franzosen, Afrikaner, von überall her kamen Menschen und mischten sich. Und das sei gut so.

Angelo war zwölf, als die Familie dem