Angst vor Parasiten

Polen Rechtsruck hin oder her – eine noch restriktivere Flüchtlingspolitik erscheint derzeit kaum denkbar
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 46/2015
Jaroslaw Kaczyński zieht schon mal die Hasskarte, wenn es um Flüchtlinge geht
Jaroslaw Kaczyński zieht schon mal die Hasskarte, wenn es um Flüchtlinge geht

Foto: Wojtek Radwanski/AFP/Getty Images

Shahada al-Talgha und Ewa Nakhlah stammen aus Qatana nahe Damaskus. Seit drei Monaten lebt das christliche Ehepaar im südpolnischen Chorzów in einer Zwei-Zimmer-Wohnung. „Weil wir die gleiche Religion haben, harmonieren wir mit den Polen“, meint der 56-jährige Syrer, der einst für seinen Staat im Finanzministerium gearbeitet hat. Seine Frau, eine Lehrerin, vermisst zwar ihre Familie, sagt aber: „Zurückgehen wollen wir keinesfalls. Auch zieht es uns nicht nach Deutschland. Dort lebt unser Sohn, doch hat Gott für uns das Tor in Polen geöffnet, nirgendwo sonst.“

Syrische Flüchtlinge muss man in diesem Land ansonsten mit der Lupe suchen. Während seit Wochen Hunderttausende über die Balkanroute ziehen, liegt Deutschlands &