„Die Dividenden steigen und die Proletarier fallen“, schrieb Rosa Luxemburg in ihrer Junius-Broschüre zur Krise der Sozialdemokratie. Inmitten des Ersten Weltkriegs sah sie kommende Revolutionäre sterben, während einige wenige Gewinn aus dem Krieg schöpften. Das ist über hundert Jahre später genauso wahr in einer Pandemie, die Hunderttausende Opfer fordert, während einige wenige Konzerne Milliardengewinne an Aktionäre ausschütten können. Und auch heute steht die Linke an einem Scheideweg.
Rosa Luxemburg entschied auf den Trümmern des Krieges, dass es Zeit für eine neue Partei war, da die Sozialdemokratische Partei mit Eintritt in den Krieg ihre Ziele vollends zunichtegemacht hatte. In den Jahren zuvor hatte sie noch einen erbitterten Kampf um die Ausrichtung dieser Partei geführt. Einer der theoretischen Höhepunkte war die Auseinandersetzung mit Eduard Bernstein, der nach heutigen Kategorien wohl noch als revolutionärer demokratischer Sozialist gelten würde.
Luxemburg warf ihm vor, die Grundlagen des wissenschaftlichen Sozialismus über Bord geworfen und den Sozialismus als Fernziel aufgegeben zu haben. In seiner Fokussierung auf die Anpassungsfähigkeit des Kapitalismus und die schrittweise Verbesserung der materiellen Umstände für das Proletariat habe er die Marx’sche Theorie und mit ihr die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus als Grundlage der eigenen Politik verworfen. In ihrer Erwiderung Sozialreform oder Revolution in der Leipziger Volkszeitung legt sie 1899 dar, dass gerade das Kreditwesen und die Unternehmerorganisationen, die Bernstein als Stabilisatoren des Kapitalismus kennzeichnet, vielmehr für dessen Krisenhaftigkeit stehen. Als hätte sie in die Zukunft des finanzialisierten Kapitalismus blicken können, beschreibt sie, wie besonders Kredite die sonst geltenden Schranken des Privateigentums abgeschafft und eine schier grenzenlose Ausdehnung ermöglicht haben. Dies führt unweigerlich zu Finanzblasen, wie wir sie bestens kennen, und damit zu handfesten ökonomischen Krisen.
Ihre Hauptkritik bestand also darin, dass Bernstein die inneren Widersprüche der kapitalistischen Produktionsweise nicht anerkannte und damit den Sozialismus überflüssig machte: Wenn nämlich der Kapitalismus schon reformierbar ist, wird die Überwindung nur noch Utopie, aber keine notwendige Bedingung zum Überleben. Geht man allerdings von der Krisenhaftigkeit und der unendlichen Ausdehnung auf bisher nicht kapitalistische Bereiche aus, die Luxemburg als „Landnahme“ bezeichnete, dann wird die Überwindung der kapitalistischen Logik immer das Fernziel bleiben müssen.
Man mag Luxemburg nun vorhalten, dass die Theorie vom Zusammenbruch ihrerseits sich nicht bewahrheitet hat. Hatte Bernstein nicht recht, als er von der Anpassungsfähigkeit des Kapitalismus sprach? Wurde nicht die Arbeiterklasse zu einer Mittelklasse angehoben, ihre materiellen Bedürfnisse Stück für Stück verbessert? Jeder Klassenkompromiss der Nachkriegszeit scheint Bernstein das Wort zu reden.
Doch die marxistische Theorie lebt nicht davon, dass sie sich „bewahrheitet“, sondern dass sie eine gewisse Gesetzmäßigkeit zum Vorschein bringt, mit der politisch gearbeitet werden muss. Das bedeutete für sie nicht, dass sich Reform von vornherein mit der Revolution ausschließt, im Gegenteil: Jede kleinste Verbesserung für die Arbeiterklasse war für sie ein Gewinn. Doch das Wechselspiel aus Reform und Revolution gewinnt erst daraus an Spannung, dass es immer wieder historische Momente gibt, in denen Massenaufstände wie Streiks einen größeren Schritt ermöglichen.
Besser groß denken
In gewisser Weise leben wir heute in der paradoxen Situation, dass realpolitisch die Wahl zwischen „Reform oder Reform“, weltpolitisch eher „Sozialismus oder Weltuntergang“ auf dem Programm steht. Denn wenn wir ehrlich sind, gibt es in keiner Industrienation eine revolutionäre linke Partei. Hier haben wir eine sozialdemokratische Partei, die im Kern kapitalistische Politik mit wenigen Verbesserungen für Arbeitende betreibt. Die Überwindung des Kapitalismus ist seit dem Godesberger Programm für die SPD Geschichte. Bernstein war gewissermaßen der theoretische Vorläufer dieser reformistischen Zielsetzung. Links davon gibt es zwar eine sozialistische Partei, die aber die Sozialreform-Revolution-Debatte eher als reine Regierungsfrage inszeniert. Die Luxemburg-Bernstein-Debatte hingegen war eine existenzielle. Sie ist es auch heute.
Genau genommen bewegen wir uns auf weitere ökonomische Krisen im Zuge der Pandemie und auf Klima-Kipppunkte hin, die in den nächsten Jahren entscheiden werden, ob und welches Leben auf dieser Erde noch möglich sein wird. Luxemburg hatte recht, als sie auf die unendliche Ausdehnung und Zerstörung der kapitalistischen Logik hinwies. Die natürlichen Ressourcen der Erde gelangen an ihr Ende. Die Pandemie ist ein Verweis darauf, wie es zugeht, wenn die eigene Agrarproduktion ein Virus hervorbringt, das wir selbst nicht mehr aufhalten können. Auf höchstem Stand technischer Möglichkeiten sind wir nicht in der Lage, die Welt mit Impfstoff, grünem Strom oder ausreichend guter Nahrung und Wasser zu versorgen. Mittlerweile haben sich Unternehmen und Vermögensverwalter in einer Größe herausgebildet, die für sich allein schon eine globale Wirtschaftskrise bedeuten, wenn sie ins Straucheln geraten.
In dieser Größenordnung zu denken, hieße wohl, Luxemburg Zusammenbruchstheorie noch einmal in Erwägung zu ziehen und zu überlegen, welche Partei, welches Programm, welche Mittel, welche Bildung der arbeitenden Klassen vonnöten sind, um den Krisen und vor allem der Klimakatastrophe etwas entgegenzusetzen.
Kommentare 60
Sehr interessante Gedankengänge!
Aber bedarf es 2021 tatsächlich noch eines solchen geschichtlichen Rückblicks, um tabulos zu erkennen, was jetzt tatsächlich anliegt? Oder sollte da nicht sogar der gesunde Menschenverstand ausreichen, um zu erkennen, dass eine durch und durch ökonomisierte Gesellschaft keinerlei Chance hat, den heutigen elementaren Menschheitsaufgaben auch nur im Ansatz klug begegnen zu können?
Wer heute noch den gedanklichen Steigbügelhalter für das herrschende Wirtschaftssystem abgibt, versagt im Deuten der Zeichen der Zeit. Es ist nicht nur die Mitwelt, die nach einem intelligenteren Agieren der Menschen quasi schreit, es ist nicht nur das Wohl aller Menschen, das ohne Einsicht restlos verkümmert, es ist auch die fragile liberale Demokratie, die mit dem Kloß der ewig Einseitigen und Rückwärtsgewandten im Grunde nach einem neuen Partner röchelt, weil sie sonst auf Dauer keine Chance zum Überleben hat.
Bei all der Komplexität der modernen Welt, ist genau jetzt in diesen Tagen der Zeitpunkt, an dem gedanklich alles stillzustehen scheint und sich die ganz einfache Frage ("die Grundsatzfrage 2020") quasi murmetierhaft nicht mehr vertreiben läßt: Wie möchte ich, wie möchten wir in der zukunft leben. Weiter völlig ideologisiert einseitig oder möglichst realitätsnah vielsichtig?
Ich kenne keine bessere Idee, als dass sich die Menschen jetzt auf ihre evolutionäre Kernkompetenz, der Kooperation auf gleicher Augenhöhe, besinnen, und ihr Zusammenleben innerhalb einer intakten Mitwelt erstmals wirklich klug organisieren.
Dafür aber braucht es Einsicht, Mut, Beheztheit und Besonnenheit, ohne das wird die Kloake immer tiefer.
Ein sehr guter Artikel! Es wird Zeit für eine Revolution - oder wir gehen unter.
Die Ziele müssen natürlich klar sein, sonst bringt ein Aufstand nichts:
https://www.freitag.de/autoren/meinewenigkeit/das-neue-europa
Welche Revolution bitte?
Wenn es in Europa eine Revolution gibt, dann geht diese nach rechts, in Richtung eines neuen Faschismus
Welche relevanten politischen Kräfte gibt es denn, die einer Revolution eine soziale Richtung geben könnten? Ich sehe keine?
Was ich sehe ist der Niedergang, das Chaos, den wir sehenden Auges entgegengehen.
Wer eine relevante linke Kraft kennt, die diesen Weg ins Chaos aufhalten könnte, möge diese bitte benennen!
Du hast leider Recht. Wobei sich die Abwesenheit relevanter linker Kräfte nicht nur auf Europa, sondern fast die ganze Welt bezieht.
Vielleicht ändert sich ja etwas, wenn die Not am größten ist.
Bin dabei und dazu ein paar Zeilen:
Wer andern eine Blume sät,
blüht selber auf,
von Anne Broszies
Herzlichst grüsst mit mir - Franken
"Dafür aber braucht es Einsicht, Mut, Beheztheit und Besonnenheit, ohne das wird die Kloake immer tiefer."
.....jedoch: "WEHdem, DER....!!!"
.....und dieses "Grund-Übel" gehört endlich überwunden!
https://www.freitag.de/autoren/martin-franz/derzeit-geist-ergibt-dann-die-zeitgeschichte
Zum Glück gibt es Blumen in ungeahnter Vielfalt!
Grüße vom Fluss des Lebens ... (o.s.ä.)
tja, schon 1890 war erkennbar:
- die wirklichkeit hielt sich nicht an die prognosen der klassiker!
bei aller damaligen schärfe der analyse:
nährte die hoffnung auf einen irgendwie zustande-kommenden
zusammenbruch des k-systems und führte zum attentismus
(mit dem gefühl,der historische wind blähe die segel der a'bewegung).
- oder es wurden analysen angestellt, welche tricks das system
am laufen hielten, wie zunehmende beschäftigung, steigende löhne
zu beurteilen seien.
ede bernsteins furchtbares ergebnis seiner re-vision:
der rahmen der kapitalistischen
produktions-weise war stabiler als erhofft!
nachgeschoben wurden von--->rudolf hilferding studien übers "finanzkapital"1910,
1915 über den ---->"organisierten kapitalismus"(wiki):
kartell-bildung/monopolisierung wurden als stabilisierende beharrungs-kräfte
des eigentlich überfälligen kapitalismus ausgemacht.
- den auf aktivismus festgelegten radikalen
wurde die kaiserlich-national-imperiale gefolgschaftstreue
des sozialdemokratischen apparats im weltkrieg: anlaß zum bruch.
die mehrheits-sozialdemokratie war dis-kreditiert, der verrats-vorwurf
bildete eine basis für neue sammlungen.
es schien die zeit gekommen, mit dürftiger analyse, aber mit
der explosiv-gespürten kraft des willens: den rahmen einzureißen...
"während die englische oder die amerikanische arbeiterbewegung
tatsächlich auf legalem politischen wege emanzipatorische erfolge
erzielen konnten und die russische arbeiterbewegung mangels legaler
politischer erfolgschancen auf den weg der gewaltsamen revolution
getrieben wurde, ergab sich in D. eine höchst heterogene mischung
dieser beiden politischen konzepte."(so der historiker wolfgang schieder)
Ihr ureigenes "WEHdem-Beispiel" ist eine erschreckende Wirklichkeit, aber zum Glück für uns alle - auch für Ihr künftiges Leben - nur ein kleiner Teil der Wirklichkeit.
Vielleicht ist es auch für Sie (endlich?) an der Zeit, sich auf die Möglichkeiten in Gegenwart und Zukunft zu fokkussieren. Erst dann kann Neues unter eigener Mithilfe geschehen.
Ich spreche stets von Kooperation, da das notwendige Neue nur durch gemeinsames Handeln entstehen kann.
"Der Anlass zum Aufstand" ist nicht nur gegeben, sondern wird von immer mehr Menschen gesehen und verstanden. Nur dass dieses Mal der "Aufstand" eine völlig neue Qualität hat: Er muss und wird aus der Mitte der Gesellschaft kommen, als zugleich entschieden und besonnen, geht es doch darum, Schritt für Schritt (in einem System auf neuer Grundlage - es kann tatsächlich auf keinen Fall um die Verbesserung der kapitalistischen Marktwirtschaft gehen!) all das Toxische durch Fruchtbares zu ersetzen. Toxisch waren übrigens auch die Zustände, die Ihnen "böse" mitgespielt haben.
"Vielleicht ändert sich ja etwas, wenn die Not am größten ist."
Darauf hoffen Linke immer. Es ging dann aber hierzulande immer nach rechts.
Wir treten in eine chaotische Periode des Niedergangs des westlichen Kapitalismus ein.....
'Arbeitsteilung' wäre dann nicht schlecht, wobei vorher immer noch zu klären wäre, siehe hier.
"Kürzer: streitet man sich lediglich in der Umverteilung oder will man immer noch an den Kern der Sache heran?"
Gute Erklärung nebenan! Ihre obige Frage bringt es auf den springenden Punkt.
Meine These: Es wird am Ende sowieso keine Partei aus dem linken Spektrum sein, denn deren Horizont ist oft auch viel zu beschränkt. Und die Zeit der einseitigen Weltsichten ist definitiv vorbei, wenn es um ernstzunehmende Lösungen gehen soll - und etwas anderes interessiert mich persönlich nicht.
Wir hatten den Punkt schon einmal: Das darf natürlich kurzfristige unverzichtbare Änderungen nicht ausschließen.
Jepp. Wobei ich schon gespannt bin, ob da nur der "westliche Kapitalismus" kaputtgeht oder globale.
sind Sie auch passionierter unfall-gaffer?
Suchen Sie Streit? Ich nicht, nur mit Gegnern von Relevanz. :-)
ich? streit? eigentlich sollte -->eirene mein zweiter vorname sein!
deshalb nutze ich auch das fragezeichen...
und ziehe wegen irrelevanz sogar die an-frage zurück!
peace! man!
Der Absturz des kapitalistischen gesellschaftlichen Systems nähert sich, die substanziellen Hintergründe des Daseins der Menschen auf diesaem Planeten gehen einem Ende entgegen. Soweit, so schlecht. Eine Veränderung ist unaufhaltsam.
Nur - was kommt danach?
Solange keine Alternative (deren es ja in Menge in Gedankenspielen gibt!) den Mitbürgern erklärbar (!) und einsichtig (!) vorgestellt wird, solange fährt die Karre weiter gegen die Wand. Der Ansatz "Sozialismus" oder auch nur "Kapitalismus muss weg" greift zu kurz, weil so viele nach-kapitalistische Systeme ebenfalls bereits geschrottet wurden.
Vielleicht sollten wir uns zunächst darauf beschränken, die MACHT des Kapitalismus zu brechen, seine DOMINANZ zerstören - aber seine Produktionsweise im Prinzip noch beibehalten, bis sich daraus ein umfassender demokratischer Wandel ergibt, der letztlich doch in den Sozialismus führt. Eine Revolution ohne klare Konzepte der Produktion in einem Danach führt nur in die nächste "sozialistische" Unterdrückung.
- nur ein kleiner Teil der Wirklichkeit.
....aber ein ganz entschieden-entscheidender!
Toxisch waren übrigens auch die Zustände, die ....
....und auch da wollten/konnten Viele, gar fast Alle nicht anders weil/wegen...
.... sich auf die Möglichkeiten in Gegenwart und Zukunft zu fokkussieren.
....und da schließt sich wieder der Teufels-Kreis!
....denn ohne die Ursachen für die Zustände der Gegenwart zu ....
....kann es keine wirklich-wahrhaftige Zukunft geben!
++ Doch die marxistische Theorie lebt nicht davon, dass sie sich „bewahrheitet“, sondern dass sie eine gewisse Gesetzmäßigkeit zum Vorschein bringt, mit der politisch gearbeitet werden muss. ++
Stimmt. Die marxistische Theorie ist kein Kochbuch, aber sie hat die Zutaten, oder so. Und dann kloppen sie sich, ob alles rein muss in das Gericht oder nur einiges usw. :-))
Jetzt bliebe ja 'nur' noch zu klären:
1. wer die Ursachen für die Zustände der Gegenwart kennt?
2. wer erkennt die dann vorgelegten Analysen an?
3. wie ließe sich daraus die weltweite Vorgehensweise koordinieren (falls sinnvoll)?
4. und was ist überhaupt eine "wirklich-wahrhaftige" Zukunft, wenn dann wohl keine "wirklich-wahrhaftige" Gegenwart angenommen wird?
~~~~~~~~~~~~~~~~~
Auf der Basis von Punkt 4 gab es dann möglicherweise weder eine "wirklich-wahrhaftige Vergangenheit, noch wird es dann eine zukünftige geben. Denn warum sollte die Zukunft (die wir nicht mehr erleben/checken können) eine bessere Option sein, außer sich jetzt in Visionen/Träumen zu verlieren/begeben.
Aus dem Kreisverkehr muss man schon selbst herausfahren wollen, wobei mir egal ist, ob mit oder ohne Blinken. Schreiben Sie doch Klartext derart, dass Sie auf all das keinen Bock mehr haben. Was ich dann wiederum gut verstehen kann, denn individuell lässt sich jeweils nach dem erreichten/vorgefundenen durchaus ein sinnvolles Restleben gestalten.
"...denn ohne die Ursachen für die Zustände der Gegenwart zu ....
....kann es keine wirklich-wahrhaftige Zukunft geben!"
Ich denke, dass ich mehr als einmal über "die Ursachen für die Zustände der Gegenwart" geschrieben habe. Auf den Punkt gebracht, ist es die eklatante Einseitigkeit menschlichen Denkens und Handelns, zum Beispiel die Konzentration auf den grenzenlosen Egoismus als Basis und Motor der kapitalistischen Marktwirtschaft. Deshalb plädiere ich stets für die Vielsichtigkeit. Erst dann lässt sich erkennen, dass man viel zu oft nur kleine Teile der Wirklichkeit wahrnimmt bzw. wahrgenommen hat. Davon gilt es loszulassen, so ungerecht Situationen auch waren, so weh sie auch getan haben mögen. Man kann die Vergangenheit nicht besser machen, wohl aber die Gegenwart und Zukunft.
Aber diesen Schritt können nur Sie selber machen.
"Jepp. Wobei ich schon gespannt bin, ob da nur der "westliche Kapitalismus" kaputtgeht oder globale."
Erstmal schrottet der westliche, europäische Kapitalismus, denn der hat seine Zukunft schon hinter sich. Spätrömische Dekadenz macht sich breit.
Der östliche Kapitalismus, Russland, China, das ganze riesige Asien, hat mit seiner jungen, zukunftsoptimistischen Bevölkerung seine Zukunft noch vor sich. Viele, sehr viele hoffen auf ein besseres Leben und wollen aus der Armut raus. Der Staat ist im Osten stärker, was eine "sozialdemokratische"Steuerung des Kapitalismus erleichtert. China macht es vor. Eure westliche Demokratie will dort niemand.
Ganz abschreiben würde ich auch die Amis noch nicht, aus ähnlichen Gründen wie oben. Der unterdrückte aber zukunftsoptimistische Teil der Bevölkerung hat dort viel mehr Mut und Kraft zur Veränderung als hierzulande. Und die Amis sind sympathisch unideologisch, keine verknöcherten deutschen Ideologien halten dort den Laden auf.
Die Pandemie bringt dies treffend an den Tag!
Die Voraussetzung für eine Revolution, die den zur Zeit dominierenden Kapitalismus überwindet, wäre eine Abschaffung bzw. Reform des Beamtentums.
Aber eher friert wohl die Hölle zu.
Bitter Ernst!
„Rosa Luxemburg entschied auf den Trümmern des Krieges, dass es Zeit für eine neue Partei war..“
„Luxemburg hatte recht, als sie auf die unendliche Ausdehnung und Zerstörung der kapitalistischen Logik hinwies.“
So dringend und zu Recht drängend der Artikel, so bar jeder Historizität ist er. Frei nach Brechts lesendem Arbeiter: „Luxemburg entschied“... tat sie es allein? Hatte sie allein recht? Wo ist Karl Liebknecht, wo die revolutionären Vertrauensleute, wo Lenin?
Wo der Zusammenhang, dass Bernstein ausdrücklich Marx kritisierte und damit zum Urbild des „Revisionisten“ wurde. Wo der Hinweis, dass Luxemburg mit Zetkin, mit Liebknecht, mit Lenin, mit „dem Lump“ (Engels) Mehring etc. ausdrücklich auf den Schultern der Marxschen (und Engelsschen) Theorie stand und diese ausdrücklich verteidigte.
Es geht um die „Zusammenbruchstheorie“ des Marxismus, nicht allein Luxemburgs, die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie. Hier Luxemburg (...entschied...) zur entscheidenden Figur zu stilisieren, greift entschieden zu kurz.
Selbstverständlich ist es richtig, den Kern der Kapitalismuskritik unter all dem Reformmüll hervorzuziehen, der ja zur Zeit auch fleißig abgeräumt wird, wenn die heutigen arbeitenden Menschen es denn zulassen. Aber hier wird wird Luxemburg selber auf eine Theorie-Rhetorikerin reduziert.
Wie bitterernst es ihr, Liebknecht und so vielen anderen war, deutet der antikommunistische Historiker Mark Jones (Am Anfang war Gewalt, Propyleen, Berlin 2017, S. 192) an, der den Bericht des Major Stefanis von den Noske-Ebertschen Regierungstruppen kolportiert: Bei der Erstürmung des „Vorwärts“ am 11.1.1919 hätte man „40 Minuten“ gebraucht, um mit einem „Maschinengewehr fertig zu werden, an dem“ nach Überzeugen der stürmenden Noske-Soldateska niemand anders als „Rosa Luxemburg stand.“
Es ist unklar ob es stimmt, aber so schmeckte 1919 die Praxis zur Theorie. Auf alle Fälle, so Jones (S. 173), kontrastierte das „oft gezeichnete wohlmeinende Bild R. Luxemburgs als einer demokratischen Sozialistin mit ihrer kompromisslosen Aufforderung, Verhandungen abzulehnen und stattdessen weiter auf die Option der revolutionären Gewalt zu setzen....“ Jones daran anschließender Bewertung dieser schwer bestreitbaren Tatsachen schließe ich mich ausdrücklich nicht an!
Jaja, alles golden in China. Schuldenberge und Umweltprobleme gibt's dort nicht. Und eine überalterte Bevölkerung auch nicht.
....die eklatante Einseitigkeit menschlichen Denkens und Handelns....
Genau!
....und
....immer wieder: Wer da ausbricht.....!
....kleine Teile der Wirklichkeit wahrnimmt bzw. wahrgenommen hat.
...welche unabhängig von Anlass und Dimension exemplarisch und symptomatisch zu sehen sind!
....wenn man auch den "Rest" entsprechend hinterfragend-betrachtet!
Man kann die Vergangenheit nicht besser machen, wohl aber die Gegenwart und Zukunft.
....eine (bezeichnende) Binse!
...und/aber: Meine (bereits längst statt-findenden) Schritte sind bezeichnend-bestätigend!
Schreiben Sie doch Klartext derart.....
https://www.freitag.de/autoren/martin-franz/vater-staat
...was wohl deutlich-klar genug sein dürfte/müsste!
....und wohl auch auf ganz gewaltigen Bock hindeutet!
.... lässt sich jeweils nach dem erreichten/vorgefundenen durchaus ein sinnvolles Restleben gestalten.
....(wenn auch nur) auf Basis einer engstirnig-kleingeistigen Welt-Anschauung!
....und in den Kreisverkehr bin ich gar nicht erst eingefahren!
...sondern habe aufgezeigt, dass sich der "Rest" darin befindet....befinden muss!
...und/denn/weil: "....
"...und/aber: Meine (bereits längst statt-findenden) Schritte sind bezeichnend-bestätigend!"
Prima! Dann würde ich mich an Ihrer Stelle nicht immer wieder darauf beziehen. Foristen, die schon etwas hier, wissen etwas von Ihren Hintergründen, haben mehrfach schon mit Ihnen darüber kommuniziert, und versuchen Sie ganz einfach mitzunehmen, im Versuch, nach vorne zu schauen.
Dann dient das Schreiben hier ihrem Ausdruck von was?
Ich lese ihre Texte, präziser Textbausteine eher als aufgegebenen Kampf aufgrund erfahrener 'Verluste'/Kränkungen/Frust usw. Die Welt ist nun aber immer weitaus mehr, als es die persönliche Sichtweise erfassen kann, insoweit sind Sie wahrscheinlich nicht mal mehr auf der Überholspur.
Wenn man sich die schmerzliche Erfahrung aber derart 'ans Bein bindet', dass nur noch der Blick aus der Vergangenheit alles andere prägt, dann lässt sich daraus sicher nichts vorbildhaftes/motivierendes/lernendes entnehmen.
Und entgegen aller Philosophie/Ethik über das 'einfache Leben' steht nun ihr: "engstirnig-kleingeistige(n) Welt-Anschauung!" Zutreffender statt 'Kreisverkehr' dann wohl besser die 'Sackgasse'.
Sollten Sie sich aber selbst genug sein, sich ihrer eigenen Qualitäten erfreuen können, dann brauchen Sie das Texten hier wahrlich nicht mehr. Dieser Gedanke liegt nämlich ganz allgemein immer mal nahe. "Wille und Vorstellung" schreibt dazu ein bekannter Philosoph.
.... immer wieder darauf beziehen. .... nach vorne zu schauen.
.....und zwar so-lange bis.....
".....und zwar so-lange bis....."
... Sie woanders hinschauen. Was Sinnvolleres kann ich Ihnen nicht raten.
.... brauchen Sie das Texten hier wahrlich nicht mehr.
.....für mich persönlich nicht mehr!
....aber: es gibt über das persönliche hinausgehende Aufgaben und Zuständigkeiten!
....welche jenseits engstirniger Klein-Geistigkeit im End-Effekt dann wieder das persöliche be-treffen!
...und/aber: Der Weit-Blick wurde stets.....
....immer wieder!
....und immer-wieder Aller-Orten der Kreisverkehr!
Es liegt einzig an Ihnen, ob und wo Sie rausfahren. Hier im Forum kann es keinen anderen Ratschlag geben. Sollten Sie darüber hinaus Hilfe benötigen, dann wenden Sie sich bitte an Menschen, die Ihnen tatsächlich helfen können.
....und in den Kreisverkehr bin ich gar nicht erst eingefahren!
....war meine ebige Antwort an Pleifel.
....Menschen, die Ihnen tatsächlich helfen können.
Noch habe ich keinen gefunden .... wobei es ja gar nicht um mich geht .... was ja das eigentliche Problem ist!
....und bezüglich dieser Menschen hier Zitate aus meinem ersten entsprechenden Artikel:
"Wir sind alle offenbar nur noch Rädchen in einem völlig falsch laufenden Getriebe, befinden uns alle in wie auch immer begründeten und gearteten Zwangsjacken. Wehe dem, der da ausbricht und....!!!
"Dies" gilt offenbar auf allen Ebenen und somit sind die vermeintlichen Täter (und sei "es" nur durch Unterlassung!) eigentlich auch nur Opfer, da sie gar nicht anders können, dürfen!!!....
Sie würden zunächst hinter den Kulissen, dann davor, wie auch immer konstruiert/inszeniert.... hingerichtet, abgeschlachtet!!!
Erinnert mich "irgendwie" an "Vergangene Zeiten"!!!
Diesen unsäglichen Bann gilt es zu durchbrechen, ansonsten rasen wir alle, in einem Boot sitzend, weiter auf den Abgrund zu!!!
Aber wer durchbricht diesen Bann? Wer macht den ersten, wirklichen Schritt?? Wer überlebt ihn???
Er würde eine längst überfällige, höchst dringliche Lawine lostreten, auf die viele schon warten, ein Selbstläufer, endlich in die richtige Richtung!!!"
Was verstehen Sie unter einer Reform des Beamtentums? Die Auflösung der Unkündbarkeit? Die Auflösung des Beamtenstandes allgemein?
Am Anfang war das Wort und das Wort war auch die Tat. Damit begannen die Probleme, denn aus Eins wurde vieles und die Teile waren getrennt. Als mythische Erzählung durchaus passend.
Dann braucht(e) es aber immerzu Erklärungen, warum das Eine verloren wurde und was wohl der Sinn von allem sei. Wobei das Eine von den einen als Wesen/ewiges Sein betrachtet/geglaubt und von den anderen mehr wissenschaftlich als der unhinterfragbare Beginn/Urknall (wie auch noch als ewiger Kreislauf oder ein unendliches Multiversum) gedacht wird.
Nun ziehen Sie sich den eigenen Sinn aus den bisherigen Überlegungen und relativieren sie ihren/unseren Anspruch/Vorstellung auf den winzigen Abschnitt eines Auftauchens aus dem ? und dem Vergehen in ein ?
Die Bedeutung ergibt sich also letztlich immer aus der eigenen Perspektive, wenn auch der Perspektivwechsel gelernt werden kann. Trotz allem bleibt es die einzige beschränkte, limitierte.
"Wer überlebt ihn?" Eine Luxusfrage derjenigen, die jedenfalls nicht im Mittelmeer ersaufen oder sonst wo um ihr Leben kämpfen/fürchten müssen.
...Abschnitt eines Auftauchens aus dem ? und dem Vergehen in ein ?
http://www.freitag.de/autoren/martin-franz/sinn-des-lebens
Manchmal fällt es Menschen schwer zu erkennen, dass sie selber gemeint sind, und eben nicht ihre unablässig hervorquellenden Aussagen.
Wenn man Menschen nicht erreicht, liegt das nicht zwangsläufig immer (auch?) an einem selbst, auch nicht an einer 50:50 Verteilung.
Man sollte wohl den Mut haben, das anhaltend zu realisieren - leider für "den Leider".
||Ich kenne keine bessere Idee, als dass sich die Menschen jetzt auf ihre evolutionäre Kernkompetenz, der Kooperation auf gleicher Augenhöhe, besinnen, und ihr Zusammenleben innerhalb einer intakten Mitwelt erstmals wirklich klug organisieren.||
Eine ungemein kluge Feststellung.
Man sollte sie ans Forum pinnen.
Und die von jemand, der –wenn ich ihn richtig verstehe- noch nicht einmal erfaßt hat, daß die beliebte Vielschichtigkeit keine Vorteile von Ausbeutung beinhaltet.
Alte chinesische Weisheit: Dissoziales ist nicht sozial.
Ja, noch mal gelesen. Ganz ohne Metaphysik sowohl für den Sinn wie auch für die Handlungen die eigene Ursache(n). Ob einem das gefällt oder nicht. Dazu zählt leider auch manchmal das Unvermeidliche. Für letzteres lässt sich auch 'Schicksal' nehmen, wobei es mehr der Ausdruck des Nichtwissens/Nichtverstehens/Auflehnung ist.
Wo man sich nun in der Hinsicht sieht, bestimmt dann auch den Freiraum/Spielraum, der für die Freiheit übrig bleibt. Sowohl objektive wie subjektive Faktoren tragen zu der Sicht bei. Und die dürften durch die Lebenserfahrungen bestimmt sein, zumindest stark beeinflusst. Ist aber keine Konstante und kann geändert werden. Also auch kein "zurück in die Zukunft" mehr.
||Der Staat ist im Osten stärker, was eine "sozialdemokratische"Steuerung des Kapitalismus erleichtert. China macht es vor.||
„Sozialdemokratische Steuerung“ der Superreichen. Und Tendenzen muß man nicht beachten.
Sie möchten nicht zur Kenntnis nehmen, daß man dort ohne westliches Outsourcing immer noch Jauche in Eimern austrüge / was es über eigentliche „Wirtschaftsleistung“ Chinas besagt?
Im übrigen der Sorte, wegen der schon wieder nur zwei Weibchen einer Nashornart übrig sind, weil Moderne und Aufklärung eben inmitten aufgezogener Wolkenkratzer und IT-Welt nach wie vor paradox im Rückstand sind?
So ja auch zur Sozioökonomie, wo man Marx noch nie geschnallt hat.
China braucht nichts vor zu machen. Intellektuell frigide und oligarchisch sind unsere Systeme schon noch selbst.
"Und die von jemand, der –wenn ich ihn richtig verstehe- noch nicht einmal erfaßt hat, daß die beliebte Vielschichtigkeit keine Vorteile von Ausbeutung beinhaltet."
Für diese Aussage und die unchinesische Weisheit bedarf ich einer Gebrauchsanleitung.
Sie wissen doch, daß die oft aus dem Japanischen übersetzten selten erkennbar machen, wie der Nippel durch die Lasche zu ziehen ist. :O)
Ich bin dann doch derart machtvoller intellektueller Ausdruckskraft nicht gewachsen. Ich verstehe z. B. einfach nicht: "daß die beliebte Vielschichtigkeit keine Vorteile von Ausbeutung beinhaltet." Diesen Zeichen (":O") verweigere ich mich sowieso.
||Ich bin dann doch derart machtvoller intellektueller Ausdruckskraft nicht gewachsen. Ich verstehe z. B. einfach nicht: "daß die beliebte Vielschichtigkeit keine Vorteile von Ausbeutung beinhaltet."||
Eine der ersten Dinge, denen sich meiner Eines verschrieb, war Vielsichtig /schichtigkeit in allzu stereotyper Vergangenheit.
Später wurde theorisierte Vielschichtigkeit zu trendig leerer Signifikanz davon, daß Alles Nichts / Nichts Alles, und folglich eben auch sämtlich, was auf –ism endet und Ideologie ja sowieso Schiete sei.
Ein bloßer Freifahrtschein für soziale Inkongruenz, erodierte Kultur und irrationale Wirtschaftsform.
Doch „Ideologie“ stammt von „Idee“ und bedeutet Ideenlehre. Ein vollends neutraler Begriff, der ein gesamtes Spektrum von totalem Widersinn bis hin zu fein ausgeführter Erkenntnis umschließt.
Und so bedarf eben nicht Alles zusätzlicher Sichtigkeit.
Im Sozialtheoretischen etwa ändert auch Relativierungstrend nichts daran, daß Ausbeutung asozial ist / den Menschen Ertrag aus ihrer Arbeit uneingeschränkt und unveräußerlich zusteht. Ein unterschlagenes Menschenrecht. Aus die Maus.
Ausbeutung, Kastenwesen und Autokratie Teile abgewinnen zu wollen, die zu übernehmen seien (falls ich Ihre Auffassung damit richtig interpretiere; auf jeden Fall jedoch jene hirngewaschenen Zeitgeists) mag sich wie offener Geist ausnehmen, ist jedoch konsistent wie Kreationismus.
||Diesen Zeichen (":O") verweigere ich mich sowieso||
Mit einer Neigung des Kopfes nach links löst sich der Widerstand in Luft auf, um Goodwill zu weichen.
Vielen Dank für Ihre Erklärungen!
Vielsichtigkeit, das Erkennen und Berücksichtigen möglichst vieler, auch vermeintlich gegensätzlicher Aspekte, führt nicht zwangsläufig zur Relativierung. Das geschieht nur beim Festklammern am ewig einseitigen Entweder-oder-Korsett.
Deshalb muss für mich Vielsichtigkeit im Verbund mit „Globaler Intelligenz“ stehen, der Fähigkeit, klug mit vermeintlichen Unterschieden umgehen zu können und der jeweiligen Situation angemessen das passgenaue Mischungsverhältnis der beteiligten Pole / Extreme herauszufinden (Es ist eben nicht nur Tag oder nicht Tag, eine dritte Möglichkeit gibt es nicht, sondern es ist exakt 13:12, eine von sehr vielen Möglichkeiten). Auf diese Weise erzielt man wesentlich genauere Ergebnisse als das völlig beschränkte Entweder-oder-eine-dritte-Möglichkeit-gibt-es-nicht-Denken es jemals erlaubt.
„Im Sozialtheoretischen etwa ändert auch Relativierungstrend nichts daran, daß Ausbeutung asozial ist“ Ich käme nicht auf die Idee, etwas anderes denken zu wollen.
Das Soziale erhält für mich erst durch Vielsichtigkeit und Globale Intelligenz seine wirklich tiefe Bedeutung: Die Gemeinschaft der Menschen ist ein fruchtbares Miteinander von Individuen, die sich gleichsam als Teil des Kollektivs erfahren. Kooperation auf gleicher Augenhöhe bringt die menschlichen Eigenschaften „Egoismus“ und „Altruismus“ unter einen Hut und bietet die Versöhnung von Eigen-, Fremd-, Gemein- und Universalwohl an. Genau das wird jetzt gebraucht.
Vor diesem Hintergrund vielen Dank für Ihren ersten Kommentar!
||Vielsichtigkeit, das Erkennen und Berücksichtigen möglichst vieler, auch vermeintlich gegensätzlicher Aspekte, führt nicht zwangsläufig zur Relativierung. Das geschieht nur beim Festklammern am ewig einseitigen Entweder-oder-Korsett.||
Oder bei unreflektierter Adaption zeitgenössischer Losungen. Also solcher, die unseren Gemeingeist bestimmt.
||Vor diesem Hintergrund vielen Dank für Ihren ersten Kommentar!||
Sehr gern geschehen, wenn ich nur dazu diesen klugen Satz aufrufen kann, wo Pfaffen und Pfeffersäcke den Menschen derart Mär vom natürlich selbstsüchtigen Menschen eingebläut haben (um ihr Treiben zu legitimieren), daß diese, bis ins Nanozeitalter hinein von anthropologisch absurdem Schwachsinn nicht ablassend, groteskeste Zustände akzeptieren:
||Ich kenne keine bessere Idee, als dass sich die Menschen jetzt auf ihre evolutionäre Kernkompetenz, der Kooperation auf gleicher Augenhöhe, besinnen, und ihr Zusammenleben innerhalb einer intakten Mitwelt erstmals wirklich klug organisieren.||
Wie wahr!
In Wahrheit nämlich rast die Mehrheit der Menschen die meiste Zeit selbst eingeredeten Hirngespinsten hinterher und wundert sich dann, all die elementaren Probleme des 21. Jh. in der Wirklichkeit nicht lösen zu können.
Schauen Sie nur in diesem Forum: In zuverlässiger Beteiligung an sekundärer gegenüber essentieller Wahrnehmung, Realitätsflucht wie sie im Buche steht.
Wollen Sie einen Blog mit einstelliger Beteilgung, brauchen Sie nur eklatante, obszönste Absurdität zu thematisieren. Schon herrscht sprichwörtliche Grabesstille.
Ordinärste Psychologie des „Selbstschutzes“, die komplexeste Evolution hinrichtet.
Nach wie vor unbeirrbar, während das Leben um uns herum erlischt. ... Bei hunderten Spezies täglich!
-
Verflucht sei das Ordinäre der Psyche als Verstand dominierender Mechanismus!
Gelobt sei die grundsätzlich erlernbare Fähigkeit des Menschen, vielsichtig unterwegs zu sein und seine ureigene globale Intelligenz zu pflegen.
....und die SeinermitSich-Selbst-Unterhaltung!
Oder einfach bloß Mensch, der nicht in Ambivalenz hebelnder Pädagogik aufgewachsen, Negatives NICHT mit Entzug eigener Daseinsberechtigung verknüpfend (Kuriere köpfend), schlicht und ergreifend 1 & 1 ohne panisches ‚Abwehrschild‘ zusammenzählend, sich keine Verstand höhnende Bären von fuchsfressenden Hühnern aufbinden ließe.
Als banaler Hintergrund zu Immanenz, warum stoisch entbehrendem Fußvolk Plutokratie, Oligarchie und Autokratie noch und nöcher als landesväterliche Demokratien angedreht werden können.
-Inzwischen nicht einmal mehr mit herunterbrechenden Kabarettisten, die durchlauchten Gleicheren als Gleichen vor aller Welt ins Gesicht sagten: „Geben Sie´s doch zu: Sie haben doch auch Bremsspuren in der Unterhose!“
"Das Unmögliche möglich machen"
Wie sich berufliche, private und gesundheitliche Hürden durch die positive Programmierung des Unterbewusstseins und die darin verborgene Kraft überwinden lassen.
Denn:
der Inhalt unseres Denken und Glaubens prägt unsere Persönlichkeit, gestaltet unser Leben (Mitwelt) und bestimmt unsere Zukunft.
Ihr Unterbewusstsein enthält eine unerschöpfliche Kraft.
Blicken Sie nach innen und finden Sie die Erfüllung Ihrer Wünsche!
Buchtipp: Die Macht Ihres Unterbewusstseins von Dr. Joseph Murphy
Herzlichst
Zunächst Dank dafür,
was ich zudem bestätigend-nachvollziehen kann.
Was jedoch "mein" Problem betrifft/ist die Basis und der Rahmen dafür!
"Das Unmögliche möglich machen"
...und ich bemühe mich, unablässig!
...begleitet von bezeichnend-bestätigenden Um- und Zuständen sowie insbesondere entsprechendem (Nicht-)Verhalten!
Zeitgeiste der Republik
Waldemar Pabst, ordering the executions of Karl Liebknecht and Rosa Luxemburg in 1919.
https://en.wikipedia.org/wiki/Waldemar_Pabst
Am 18.August 1966 hielt Waldemar Pabst, auf Einladung der Vereinigung des ehem. Bensberger Kadettenhauses, in Düsseldorf einen Vortrag über seine Zeit vor, während und nach der Deutschen Revolution 1918/19.
O-Ton.
https://www.youtube.com/watch?v=dRDSuJtPRCs
Das war 1966 in der BRD...
Zu den möglichen Forderungen nach Veränderungen im denken und handeln, gibt es in der arte.tv Mediathek eine ganz aktuelle Dokumentation aus Frankreich und Belgien aus dem Jahr 2020 mit dem Titel: Coronna: Sand im Weltgetriebe.
Danke für den Link auf das Video. Unbeirrbarer Militarist, Antidemokrat und Faschist durch und durch. Ich finde seine Schilderungen interessant, weil sie eine Ahnung davon vermitteln, welche Macht das militärische Oberkommando und die Freikorps ausübten. Im Ernstfall bringt die Bourgesoisie die ArbeiterführerInnen und Kommunisten um, weltweit, seit Anbeginn der Arbeitergeschichte.
Noch mal vom @Insel-Banker:
Sehr interessante Gedankengänge!
"Aber bedarf es 2021 tatsächlich noch eines solchen geschichtlichen Rückblicks, um tabulos zu erkennen, was jetzt tatsächlich anliegt? Oder sollte da nicht sogar der gesunde Menschenverstand ausreichen, um zu erkennen, dass eine durch und durch ökonomisierte Gesellschaft keinerlei Chance hat, den heutigen elementaren Menschheitsaufgaben auch nur im Ansatz klug begegnen zu können?"
So ein gesellschaftlicher Rückblick kann schon hilfreich sein.
Aber es ist auch richtig, der gesunde Menschenverstand müsste erkennen, dass hier etwas schief läuft. Müsste. Aber die Propagandamaschine läuft auf Hochtouren und versucht unser Denken durch Angst zu unterbinden.
"Aber die Propagandamaschine läuft auf Hochtouren und versucht unser Denken durch Angst zu unterbinden."
Dem sollten so viele Menschen so lautstark wie möglich etwas Sinnvolles entgegensetzen.
Die ureigene persönliche Voraussetzung dafür aber ist, dass man sich tatsächlich nachhaltig klarmacht, was man selber will: Eine Gesellschaft, die in der Wurzel auf Egoismus und unbegrenztem Wachstum aufbaut, eine Gesellschaft die Altruismus und die Unterordnung unter das Kollektiv zum höchsten Ziel erhebt oder eine freie Gesellschaft, die auf das funktionierende Miteinander auf gleicher Augenhöhe im Interesse des Individuums und des Kollektivs setzt, die endlich einseitige Systeme hinter sich lässt (s. „Grundsatzfrage 2020“).
Nach meiner Überzeugung kann es keine beachtenswerten Lösungen geben, solange das Grundsätzliche nicht geklärt ist. Dann kann alles Schritt für Schritt darauf aufbauen.
Übrigens, natürlich habe ich nichts gegen historisch fundierte Erkenntnisse, warum denn auch. Was ich allerdings meine: Wer heute die Augen aufmacht und tabulos zu analysieren bereit ist, der kann recht schnell auch so erkennen, welchem Wahnsinn sich die Menschen mutwillig aussetzen.
Wie lange noch ist diese Sucht stärker als die tiefe Erkenntnis?