Ans Ungeheuer

Epos Stefano D’Arrigos grandiose Leidenssymphonie „Horcynus Orca“ galt als unübersetzbar. Moshe Kahn hat das Unmögliche vollbracht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 14/2015

Es ist eine Sensation, und sie beginnt so: „Die Sonne ging auf seiner Reise viermal unter, und am Ende des vierten Tags, welcher der vierte Oktober neunzehnhundertdreiundvierzig war, erreichte der Matrose ’Ndrja Cambrìa, einfacher Oberbootsmann der ehemaligen Königlichen Marine, den Landstrich der Feminoten an den Meeren zwischen Skylla und Charybdis.“ Vier Tage und doch das Kaleidoskop eines ganzen Lebens: Horcynus Orca von Stefano D’Arrigo, exakt 40 Jahre nach seinem endgültigen Erscheinen ins Deutsche übertragen – und damit erstmals überhaupt aus dem Italienischen übersetzt –, ist ein gewaltiges Nachglimmen der vergangenen Epoche der literarischen Moderne; ein Werk, das sich neben Ulysses, dem Mann ohne Eigenschaften oder