Apokalypse Waco

1993 Vor 20 Jahren stieß ein selbst ernannter Prophet in Texas mit der Staatsmacht zusammen. Die Konfrontation endete mit einem Inferno. Die Ursachen sind bis heute umstritten
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 17/2013
Flammendes Inferno: das Mount-Carmel-Hauptquartier am 19. April 1993
Flammendes Inferno: das Mount-Carmel-Hauptquartier am 19. April 1993

Foto: Bob Daemmrich/ Getty Images

David Koresh, 33 Jahre alt, erfolgloser Rockmusiker und ein von seinen Anhängern in der Branch-Davidians-Sekte verehrter Prediger, warnte vor dem nahen Weltuntergang. Er werde dabei selber die entscheidende Rolle spielen, und zwar durch das Brechen der im biblischen Buch der Offenbarung beschriebenen „sieben Siegel“.

An einem Sonntag im April vor 20 Jahren wurde Koreshs Prophezeiung wahr. Seine persönliche Apokalypse kam, als das FBI das Mount-Carmel-Hauptquartier der Davidianer unweit des texanischen Waco angriff. Ein Feuer brach aus, mehr als 70 Sektenmitglieder starben an diesem 19. April 1993, darunter 21 Kinder, zwölf davon angeblich Koreshs eigene. Es war ein polizeilicher Missgriff ohnegleichen, live übertragen von CNN. Janet Reno, Justizministerin des