Arbeitskampf

1939 Vor 40 Jahren entlud sich in Deutschland die Unzufriedenheit der Arbeiter mit den Gewerkschaften in einer Welle spontaner Arbeitsniederlegungen in der Stahlindustrie
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Zuerst sah alles nach einem zwar harten, aber doch auf den Betrieb begrenzten Konflikt aus. Seit Wochen verhandelte der Betriebsrat der zum Stahlkonzern Hoesch gehörenden Dortmunder Westfalenhütte um 20 Pfennig mehr Stundenlohn. Am 2. September 1969 sollte eine kleine Versammlung von Vertrauensleuten der IG Metall der Forderung Nachdruck verleihen, aber zur allgemeinen Überraschung strömten ihr Kollegen aus allen Abteilungen des Werkes zu. Bald standen die ersten Walzstraßen still. Gegen Mittag befand sich die komplette Frühschicht – 5.000 Mann – im spontanen Ausstand. Das Management hatte es nun sehr eilig, der Belegschaft entgegenzukommen. Aber zu spät: Im Bewusstsein ihrer Stärke forderte eine Streikversammlung jetzt 30 und drohte dami