Armut trotz Arbeit

Mindestlöhne in Europa In den meisten EU-Ländern sind sie gesetzlich vorgeschrieben - in Deutschland als "Jobkiller" geächtet
Exklusiv für Abonnent:innen

Die meisten Mitgliedsländer der Europäischen Union, 20 von heute 27, haben einen Mindestlohn. Auch in vielen OECD-Ländern, die USA, Kanada und Australien inklusive, gibt es seit langem gesetzliche Mindestlöhne. Nur die Bundesrepublik bildet eine Ausnahme. Hierzulande waren gesetzlich festgelegte Standards - wie es sie seit 1958 auch in der DDR gab - entbehrlich, solange die Gewerkschaften stark und die Flächen- beziehungsweise Branchentarifverträge in der Tat flächendeckend und branchenübergreifend verbindlich waren. Sie sorgten dafür, dass Niedrigstlöhne unterhalb der offiziellen Armutsgrenze so gut wie nicht gezahlt wurden (jedenfalls nicht für Vollzeitbeschäftigte).

Weniger als sechs Euro pro Stunde

Bis heute zahlen die Unternehm