Auenland a. M.

Wege aus der Wohnkrise Das „Neue Frankfurt“ zeigte schon in den zwanziger Jahren, wie man soziales Bauen und Innovation miteinander verbindet
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 13/2019

Wer an den Wohnungsbau der Moderne in Deutschland denkt, hat das Weimarer Haus am Horn, die von Walter Gropius entworfenen Reihenhäuser in Dessau-Törten oder die Stuttgarter Weißenhofsiedlung im Kopf. Frankfurt am Main dagegen fällt wohl kaum jemandem ein. Dabei ist das, was das Bauhaus oder der Werkbund initiierten, ein Klacks im Vergleich dazu, was in acht Jahren zwischen Erstem und Zweitem Weltkrieg in der hessischen Stadt entstand: 15.000 innovative Wohnungen für Arbeiterfamilien und die Mittelschicht, dazu Kirchen, Parks, Schulen, Sportstätten, Volkshäuser und andere Großbauten in hoher Zahl. Während die Avantgardisten anderswo um überschaubare Siedlungen kämpften oder sich an Musterhäusern versuchten, wurde am Main geklotzt.