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Spurensuche Halle an der Saale hat ein neues Landesmuseum, das sich einem Glücksfall verdankt
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Nicht erst seit der Himmelsscheibe von Nebra rühmt sich Sachsen-Anhalt, die eigentliche Kernlandschaft deutscher Geschichte zu sein. Nirgendwo drängen sich Kaiserpfalzen, Stiftsdome, Bauernkriegs- und Lutherstätten dichter als zwischen Elbe, Saale, Kyffhäuser und Harz, wo Dörfer sich schämen müssen, wenn ihre Kirche jünger als tausend Jahre ist. In so historiensatter Gegend soll natürlich auch ein Landesmuseum seinen Ort zwischen alten Gemäuern finden dürfen - und sei sein Sammlungsschwerpunkt noch so fulminant auf Gegenwart und die Moderne des 20. Jahrhunderts gerichtet.

Halle an der Saale war kurz vor dem Ersten Weltkrieg zu den bedeutenden Kunstzentren Deutschlands aufgestiegen, man verglich sich mit Folkwang in Essen, mit Darmstadt