Auf Augenhöhe

Asyl Nabil Haddad ist aus Syrien geflohen, nun will er in Berlin arbeiten. Ein Pilotprojekt macht ihm Hoffnung
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 39/2015

Am Ende des Beratungsgesprächs will die Mitarbeiterin der Arbeitsagentur von ihrem Kunden wissen, ob er mobil erreichbar sei. Der Angesprochene stockt. Sein Handy habe er auf See verloren, sagt Nabil Haddad. Der 28-Jährige ist kein gewöhnlicher Kunde – er ist aus Syrien geflohen. Im dritten Anlauf hat er Europa erreicht, er ist über die Türkei und Griechenland geflohen. Haddad ist stolz, dass er es geschafft hat. Drei Monate war er unterwegs. „Auf meiner Reise habe ich so viel gelernt wie noch nie zuvor – über den Krieg und über die Menschen.“

Haddads Gegenüber fehlen die Worte. „Glückwunsch“, bringt die Beraterin zaghaft hervor. Sie und ihre Kollegin sind Teil eines Pilotprojekts in Berlin-Spandau, seit August