Auf Bush folgt der demokratische Imperialismus

USA Ein "Bund der Demokratien" sollte die Vereinten Nationen aushebeln, sagt Senator McCain
Exklusiv für Abonnent:innen

Seit Jahren suchen Think Tanks in den USA nach Konstruktionen, mit denen sich eine Interventionsstrategie jenseits der UNO legitimieren lässt. Auch wenn den USA bei ihren Völkerrechtsbrüchen stets eine Zahl "williger" Staaten folgt - Widerstände bleiben. Präsidentschaftsbewerber John McCain hat sich dazu mit recht dezidierten Vorstellungen zu Wort gemeldet.

Zunächst war es die "humanitäre Katastrophe", die 1999 eine Bombardierung Jugoslawiens trotz offenkundig fehlender völkerrechtlicher Grundlage hinlänglich zu legitimieren schien. Aber schon im Darfur-Konflikt, der 2002 im Westen des Sudan ausbrach, vermochte der angebliche Völkermord trotz erheblichen Propagandaaufwandes nicht für den gewünschten Interventionswillen zu sorgen.