Auf den ersten Blick ungewöhnlich

Tagebuch Ein Blick in den Redaktionsalltag
Ausgabe 45/2015
Auf den ersten Blick ungewöhnlich

Bild: Archiv/der Freitag

Runde Tische sind leider aus der Mode gekommen. Bei uns können Sie noch einen finden. Unsere ganze Redaktion bildet einen. Wir wollen diese demokratische Form der Selbstbestimmung und Verständigung untereinander in der täglichen Arbeit ausprobieren. Wir machen die Zeitung ohne Chefredaktion, mir wechselnden Redakteuren vom Dienst.

Vielleicht interessiert es Sie, wie wir den Redaktionsalltag organisieren: donnerstags große Sitzung mit Zeitungskritik, Diskussion der aktuellen Schwerpunkte und Planung, Die Ressorts sind zwar in der Ausführung ihrer Seiten autonom, aber in dieser Sitzung wird das Gesamtbild der Zeitung komponiert. Montags, am Vortag des Redaktionsschlusses, verständigen wir uns über die aktuellen Kommentare der Seiten eins, zwei und vier.

Natürlich fließen in den FREITAG zwei unterschiedliche Erfahrungshorizonte ein. Kontroverse Diskussionen gab es über den Rang des Fotos in der Zeitung, vor allem auf der Titelseite. Das Dilemma besteht darin, visuelle und Textinformationen auf adäquate Weise zu verbinden und auf der ersten Seite zu platzieren. Wir sind an ihrer Meinung dazu interessiert.

Die neue Seitenaufstellung ist auf den ersten Blick vielleicht ungewöhnlich. Sie finden aktuelle Beiträge und Kommentare zu Politik und Kultur auf den ersten beiden Seiten, die Außenpolitik auf den Seiten vier und fünf, die Innenpolitik im zweiten Buch auf den Seiten elf bis dreizehn. Wir wollten es – auch der SONNTAGS-Tradition entsprechend – vermeiden, daß der erste Teil des FREITAG nur aus aktueller Politik besteht. Jetzt haben wir in allen Teilen der Zeitung versucht, Politik, Kunst-Theorie, Alltag zu mischen. Ebenso wollen wir in allen Bereichen verschiedene Genres wie Bericht, Kommentar, Reportage, Essay, Interview, Feuilleton benutzen.

Dieser Text erschien am 9. November 1990 in der ersten Ausgabe des Freitag

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