Auf halber Strecke

Wahlprogramm Die SPD inszeniert sich als Alternative zu Schwarz-Gelb. Das ist wenig glaubwürdig, solange sie nicht klar mit der Agenda 2010 bricht
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 11/2013

Wer Politik an der Qualität der Inszenierung misst, kann sich über die SPD in dieser Woche nicht beklagen: Der Vorsitzende Sigmar Gabriel hat sich mal wieder als begnadeter Regisseur erwiesen. Er brachte das Stück „Unser donnerndes Jein zur Agenda 2010“ auf die Bühne, und selbst der divenhafte Altstar Gerhard Schröder spielte mit. Wer allerdings Politik an der Glaubwürdigkeit ihrer Inhalte misst, muss ergänzen: Der Text wird davon nicht besser.

Den Anlass, die Agenda noch mal auf den Spielplan zu setzen, bot der zehnte Jahrestag der Schröderschen Bundestagsrede zum „Reform“-Kurs seiner Regierung. Im Jargon der angeblichen Alternativlosigkeit, wie ihn Angela Merkel nicht besser beherrscht, verkündete der Kanzler damals den