Auf Traditionen gebettet

Komorowski Polens neuer Präsident entkommt nur schwer dem Schatten seines Vorgängers Lech Kaczynski und wird von den Nationalkonservativen nach allen Regeln der Kunst attackiert
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Es ist ein vermintes Gelände, das dieser Präsident betritt. Vor seinem Amtssitz belagern radikale Anhänger Jaroslaw Kaczyńskis, seines Konkurrenten aus dem Wahlkampf vom Frühsommer, das Feld. Seit 20 Wochen, seit dem Flugzeugabsturz von Smolensk, wird dort des verunglückten Vorgängers gedacht. Und dies, obwohl der mit einem pompös ausgestatteten Begräbnis auf dem Wawel-Schloss in Krakau bedacht wurde. Die Belagerer tarnen sich als Glaubenskämpfer, die ein fünf Meter hohes Holzkreuz zum Andenken an die Opfer der Katastrophe verteidigen. Doch gilt auch in Polen: der König ist tot, es lebe der König. Seit gar hohe Kirchenvertreter diese Aktion als „politischen Kampf“ bezeichnen, von dem sie sich absetzen, nimmt der D