Auferäumarbeiten

Im Kino "I love Beijing" von Ning Ying fährt mit einem Taxifahrer durch die "geliebte" Stadt, von der auch weniger liebenswerte Seiten gezeigt werden
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Die Eingangssequenz des Films ist wie eine kleine Sinfonie komponiert. Fußgänger, Radfahrer, Busse und Autos in ständiger Bewegung fließen ineinander und aneinander vorbei wie der Blutkreislauf eines Organismus. Unterlegt sind diese Bilder mit einem Jazz-Soundtrack, der an eine der Jam Sessions von Miles Davis erinnert, wo sich die Geniestreiche der einzelnen Instrumente immer wieder zu einem harmonischen Ganzen zusammenfinden, um gleich darauf erneut ihre eigenen Wege zu gehen. Das rhythmische Hinundher von Chaos und Ordnung ist in den Bildern gleichermaßen angelegt wie in der Musik. Während "Jam" beim Jazz vor allem den improvisierten und nicht wiederholbaren Moment meint, bedeutet es im Kontext der Verkehrsströme eine Verstopfung als vorübergehend