Aufgebahrte Momente

Ausstellung Tanz ist öffentlich kaum sichtbar. Die Akademie der Künste versucht, das zu ändern
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 37/2019

Tanz ist flüchtig: ein Ereignis, das rasch vorbei ist und keine materiellen Spuren hinterlässt. Mehr noch als das Theater ist der Tanz angewiesen auf die „körperliche Kopräsenz“, die gleichzeitige Anwesenheit von Aufführenden und Zusehenden. Dieser Momentbezug führte dazu, dass Tanz als Kunstform öffentlich kaum sichtbar ist. Wer Malerei sehen möchte, geht in ein Museum; eine reiche Orchesterlandschaft pflegt das musikalische Erbe; wer spaziert, sieht Architektur. Der Tanz und seine Geschichte hingegen sind bislang Spezialisten vorbehalten – seine Artefakte schlummern in Archiven. Die Ausstellung Was der Körper erinnert. Zur Aktualität des Tanzerbes will das ändern.

Im 20. Jahrhundert war der Tanz Teil gesellschaftlich