Aufgeraucht

Ausbruch Regine Sylvesters Roman-Debüt "Vorgeschriebe Flughöhe"
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Marie trifft Maßnahmen, die sie für vorsorglich hält. Sie ist eine zusehends eingeschränkte Person mit großem Mundwerk. Tut mir Leid - ich halte sie manchmal für eine echte Zicke." Das sagt Maries andere Hälfte. Sie ist die Ich-Erzählerin in Regine Sylvesters erstem Roman Vorgeschriebene Flughöhe. Marie und "ich" leben allein in der Großstadt, haben Freunde, zu denen sie ohne Anmeldung kommen können, Liebschaften ohne Zukunft, einen gut bezahlten Beruf und ein gemeinsames Schicksal - sie werden demnächst fünfzig.

Das sind Fakten, Konstrukte, aus denen sich die "Geschichten" spinnen, "die das Leben schreibt". So nennt man das im Boulevard oder im Vorabendprogramm des Fernsehens. Aber ist erzähltes Leben schon ein Roman? R