Aufrüstung der Normalität

Unabgeschlossene Geschichte Der RAF-Anschlag auf den Dresdner-Bank-Chef Jürgen Ponto am 30. Juli 1977 war die Generalprobe vor dem "Deutschen Herbst"
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Dreißig Jahre ist es her, doch eher verdrängt als bewältigt: Am 30. Juli 1977 wird Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank, in seiner Wohnung von einem RAF-Kommando erschossen. Beteiligt sind Susanne Albrecht, Brigitte Mohnhaupt, Christian Klar und als Fahrer des Fluchtwagens Peter-Jürgen Boock. Am Tag darauf bekennt sich eine "Befreiungsbewegung Aktion Roter Morgen" zu der Tat. Sie nennt Ponto "einen dieser Typen, die in der Dritten Welt Kriege auslösen und Völker ausrotten".

Umstrittener Tathergang

Der Kritik an diesem Mord begegnet die RAF mit der Erklärung, man habe Ponto entführen wollen, um die Freilassung von inhaftierten RAF-Mitgliedern zu erzwingen und Geldmittel zu besorgen. Als Ponto sich gewehrt habe, sei er im Handgemenge ge