Aufschrei im Abendland

Flüchtlingsdebatte Die "Emma" schwimmt unverhohlen und reflexhaft im rechten Fahrwasser. Wenn Rechtspopulistinnen zu Feministinnen werden – und umgekehrt
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"Sie traute sich nicht mehr auf die Toilette. Die Männer, der Lärm, das war alles zu viel für sie" – so heißt es in einer aktuellen Reportage der Frauenzeitschrift Emma. Ihr zufolge sind in Flüchtlingsunterkünften "sexuelle Übergriffe an der Tagesordnung". "Deutsche Frauen machen sich Sorgen", schlagzeilt unverhohlen nationalistisch die Hauspostille der Feministin Alice Schwarzer, die schon in den vergangenen Jahren durch ein – vorsichtig ausgedrückt – schablonenhaftes Bild vom Islam auffiel. "Unsere Gleichberechtigung ist in Gefahr, weil jetzt hunderttausende meist junger Männer in unser Land strömen", fürchtet die Emma. Denn männliche Migranten seien "auf der Flucht nicht nur Opfer, sondern auch Täter".

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