Auge um Auge

USA Barack Obama hat geschafft, was George W. Bush nicht gelang – doch die Kollateralschäden des „Krieges gegen den Terror“ für die amerikanische Gesellschaft wiegen schwer
Exklusiv für Abonnent:innen

Freude und Erleichterung sind groß in den USA über den Tod von Osama Bin Laden, aber atemlose Berichte vom „Freudentaumel“ im ganzen Land waren doch etwas übertrieben: Es schlug immerhin schon Mitternacht an der Ostküste, als Präsident Obama „dem amerikanischen Volk und der Welt“ mitteilte, Eliteeinheiten hätten den „Führer von al Qaida“ getötet. Nüchtern betrachtet genoss man zwar im Morgenlicht den lang ersehnten militärischen Erfolg, die Strafe für den Massenmörder und den Beweis amerikanischer Macht – doch mit der Seebestattung vom Flugzeugträger im Arabischen Meer ging keine historische Epoche zu Ende. Sehr fraglich ist ohnehin, ob bin Laden hinter den Mauern seiner pakistanische