Aus der Seele?

Mayer Hawthorne erfindet gerade den Motown-Sound neu – und kommt als weißer Mittelstandsjunge auch bei der Black Community gut an. Wie erlebt er das Post Racial America?
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 31/2013
Aus der Seele?

Foto: Tobias Everke für der Freitag

Im unteren Teil von Manhattan, zwischen Chinatown mit seinen Geschäften, die mit bunten Lampions oder ganzen, gerösteten Schweinen locken, und dem Soho der Designerboutiquen, befindet sich der Bowery Ballroom. Seinen Namen hat er von diesem Viertel und dem Ballsaal, der sich hier seit Mitte des 20. Jahrhunderts befindet. Es ist nicht nur ein nostalgischer Ort, sondern auch eine der wichtigsten Bühnen in New York. An diesem Abend wird Mayer Hawthorne hier auftreten.

Die „Retro-Soul-Sensation“, so wird er in der Musikszene gefeiert. Seine Konzerte sind meist ausverkauft, auch das in New York. Dabei passt er gar nicht ins Bild des klassischen Soul-Afro-Amerikaners, der sich die Verzweiflung aus dem Leib singt. Also was reizt die Leute an diesem weißen Mittelstan