Aus nächster Nähe, so fern

Im Kino "Im toten Winkel - Hitlers Sekretärin" von André Heller und Othmar Schmiderer zeigt die eigentümlichen Bedingungen des Nicht-Wissens
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Sie habe geglaubt, an der Quelle der Information zu sein, dabei habe sie sich in Wirklichkeit im toten Winkel befunden - aus dieser Aussage von Traudl Junge, die von 1943 bis zu seinem Selbstmord eine von Hitlers Sekretärinnen war, wählten André Heller und Othmar Schmiderer den Titel ihres Dokumentarfilms. Für das, was die 79-Jährige hier vor der Kamera erzählt, gibt es in der Tat kaum eine bessere Umschreibung als "Im toten Winkel". Denn in Traudl Junges Erinnerungsbericht geht es nicht um sensationelle Enthüllungen über "Hitlers letzte Tage", sondern es geht um Perspektiven, um den Wechsel derselben zwischen damals und heute, um die blinden Flecken der Nahsicht und darum, was dort trotz allem noch zu sehen war, im toten Winkel.
Dabei ist der Film v