Aus Saulus wird Paulus

Michail Chodorkowski näht Kleider und appelliert aus dem Straflager Russland modernisieren und nach links wenden
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Der frühere Milliardär Michail Chodorkowski - für die einen ein Symbol des postsowjetischen Raubtier-Kapitalismus, für die anderen ein Märtyrer der Menschenrechte - hat sich am 11. November aus der gerade angetretenen Lagerhaft nahe der sibirischen Stadt Tschita mit einem "Programm der radikalen Modernisierung Russlands bis 2020" zu Wort gemeldet. Als aufmerksamer Leser der Moskauer Presse hatte man bereits zuvor erfahren, dass der einstige Spitzenmanager des Yukos-Öl-Imperiums entgegen allen Spekulationen, die Regierung Putin wolle ihn verschwinden lassen, gleich in den ersten Tagen nach seiner Ankunft im Lager einen dreitägigen Besuch seiner Frau empfing - den ersten seit der Festnahme im Sommer 2003.

Neben einer Arbeit als Näher in der lagereigenen