Aus Träumen erwacht

Spanien Die sozialdemokratische Minderheitsregierung hatte eine Vision. Jetzt ist sie gestürzt – auch wegen katalanischer Parteien
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2019
Der spanische Premierminister Pedro Sánchez bei einer Haushaltsdebatte 2019
Der spanische Premierminister Pedro Sánchez bei einer Haushaltsdebatte 2019

Foto: Pierre-Philippe Marcou/AFP/Getty Images

Arm an politischen Ereignissen war Spanien in den vergangenen Jahren sicher nicht. Wobei: Wahrscheinlich stand das Land weniger im Bann der Ereignisse als in dem der Träume.

An erster Stelle ist da der Traum von einem unabhängigen Katalonien. Jahrelang hing (und hängt) ihm fast die Hälfte der siebeneinhalb Millionen Einwohner nach. Sie glaubten lange, die Region könne sich im Handumdrehen und mit Europas Wohlwollen von Madrid „befreien“. Tatsächlich hat die independència seit 2012 massenhaft mobilisiert. Zuletzt vergangenen Samstag, als in Barcelona 200.000 unter dem Motto „Selbstbestimmung ist keine Straftat“ für die Freilassung der Unabhängigkeitspolitiker demonstrierten.

Zweifelsohne, die Unabhängigkeitsbewegung ist