Dieser Tage ist uns der Mars so nahe wie selten. Die Erde wird genau zwischen dem Roten Planeten und der Sonne stehen, im günstigsten Moment ist der Mars dann nur noch 62 Millionen Kilometer von uns entfernt. Zugegeben, das ist immer noch sehr weit weg. Aber wenn die Sonne in diesen Tagen untergeht, dann wird der Mars deutlich erkennbar als roter Punkt am Himmel aufgehen. Er kommt in Sichtweite.
Warum ich Ihnen das jetzt erzähle? Nun, finden Sie es nicht auch geradezu schicksalhaft, dass der Mars ausgerechnet dann bei uns vorbeischaut, wenn es auf der Erde immer ungemütlicher wird?
Das Covid-19-Virus nimmt uns erneut in den Würgegriff, weltweit brennen die Wälder stärker denn je, wegen der Gletscherschmelze droht ein Mega-Tsunami vor Alaska – und das alles darf erst als erste Vorboten noch viel größerer Katastrophen verstanden werden. Selbst im optimistischsten Verlauf der globalen Erwärmung wird es ungemütlich auf der Erde. Es wird also Zeit, sich nach Alternativen umzusehen.
Eine dieser Alternativen ist der Mars, ernsthaft. Den schlug der im Jahr 2018 verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking mehrfach und mit Nachdruck als Ausweichplaneten für die Menschheit vor. „Für das Leben auf der Erde besteht die wachsende Gefahr, durch eine Katastrophe ausgelöscht zu werden, etwa durch eine plötzliche globale Erwärmung, einen Atomkrieg, einen genetisch veränderten Virus“, warnte er schon 2006.
Also weg hier, und zwar schnell: In Hawkings Vision sollten schon bis zum Jahr 2025 Menschen zum Mars geschickt werden, damit es dort noch rechtzeitig was wird mit dem Aufbau einer neuen Kolonie, bevor auf der Erde alles in die Binsen geht. Im vorauseilenden Gehorsam wollte das Vorhaben „Mars One“ dies schon bis 2023 schaffen: Vier Menschen sollten sich dann auf dem Roten Planeten eingerichtet haben. Öffentlichkeitswirksam hatte die niederländische Organisation Tausende Kandidaten gecastet, von denen sich dann vierzig Personen begleitet von einem Reality-TV-Format auf die Mission ohne Rückfahrkarte vorbereiten sollten. Nun ja, es ist nichts daraus geworden. Die – doch recht entscheidende – Frage des Transportmittels wurde nie ganz geklärt und das Unternehmen ging letztlich pleite.
Solche Auswanderpläne könnten Sie als Spinnerei abtun. Die Schlauen unter Ihnen werden dieser Tage aber Ihre Teleskope gen Mars richten – noch kommt man vielleicht günstig an Grundstücke. Die Langsamen unter Ihnen, tja, die müssen bis zur nächsten Gelegenheit im Jahr 2035 warten.
Kommentare 5
Ich hätte lieber eine schwebende Venus-Stadt (Kontinent?), so in 56 Kilometern Höhe...
https://mistsofavalon.forumotion.com/t10195p50-the-end-of-the-twins-cycle#148970
Nach oben gucken, ja, zu den Eliten um ihren Zerstörungswillen hier unten zu stoppen.
Aber sonst keinen Gedanken verschwenden für Probleme hier unten da oben.
>>...noch kommt man vielleicht günstig an Grundstücke.<<
Zu spät: Die besseren Grundstücke gehören schon dem Elon Musk.
Aber der Mars hat schon seine Vorteile: Weder können dort Wälder abbrennen noch ist ein Anstieg des Meeresspiegels zu befürchten.
....."es auf der Erde immer ungemütlicher wird?"
....und warum "nur"? .....immer wieder!
https://www.freitag.de/autoren/martin-franz/derzeit-geist-ergibt-dann-die-zeitgeschichte
Arche Noah 2.0 - die Wahnvorstellung einer kleinen Clique MegaReicher. Bezos will das moon village, um zu bleiben. Musk baut spaceX um den Transport zu übernehmen. Der eine macht die Kohle mit Amazon der andere mit Tesla. Und wir Überflüssigen, Abgeschriebenen blechen non stop via shoppen non stop. Voll cool. Die Mars mission, ein bißchen anders gelagert, rekrutiert derzeit max. 24 Freiwillige, die auf der ersten Marsstation testweise leben wollen, natürlich keine Rückkehr zur Erde. Es haben sich schon welche gemeldet, noch ohne DNA-Schere!
Der Mars ist keine Alternative.
Der Mars hat keine Plattentektonik, ihm fehlt somit der Stoffwechsel.
Übrigens macht Musk sein Geld nicht mit Tesla, sondern mit der Börse.