Australien-Western „The Drover’s Wife“: Gewalt und Wildnis

Film Die Regisseurin Leah Purcell rückt in ihrem Australien-Western „The Drover’s Wife“ die Themen Kolonialismus, Rassismus und Misogynie in den Mittelpunkt
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 45/2022

Auf dem Hügel stehen drei Kreuze. Ein einzelner Baum markiert die Stelle, an der die Toten ihre letzte Ruhe gefunden haben. Für ein viertes Kreuz ist weder Zeit noch Gelegenheit, Molly Johnson (Leah Purcell) genügt mittlerweile ein Stein mit dem Vornamen.

Die windschiefe Hütte, in der sie mit ihren verbliebenen Kindern lebt, sieht aus wie in wenigen Tagen zusammengezimmert, nur der gemauerte Kamin deutet darauf hin, dass man immerhin den Versuch unternommen hat, etwas Bleibendes zu schaffen. Was in den australischen Snowy Mountains schwierig genug ist. Ihr Mann, als Viehtreiber im Hochland unterwegs, ist seit Monaten nicht mehr aufgetaucht. Molly schickt bei jedem leisesten Geräusch die Kinder ins Haus und verlässt dieses nur mit dem Gewehr im Anschlag. Auch al