Ballermann der Alpen

Ischgl In den Après-Ski-Bars hier haben sie wild weitergefeiert, als das Virus kam. Jetzt gilt der Ort als Schandfleck. Ein Besuch
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 20/2020
Robbie Williams hat in Ischgl auch schon gesungen
Robbie Williams hat in Ischgl auch schon gesungen

Montage: der Freitag; Fotos: Richard Müller/bpk, Imagebroker/Imago Images

Bis März 2020 war Ischgl ein gut gehender Tiroler Skiort. 12.000 Gästebetten bei 1.600 Einwohnern, hundert garantierte Schneetage auf dreihundert Pistenkilometern, die Skilifte der bis in die Schweiz reichenden „Silvretta Arena“ konnten 93.000 Personen pro Stunde auf den Berg schaufeln. Die Saison wurde mit dem Konzert eines Weltstars eröffnet und beendet: „Top of the Mountains“. Eine Übernachtung kostete Hunderte von Euro, die Gäste waren reich oder Skandinavier.

Seit März 2020 ist Ischgl ein Schandfleck. In der Après-Ski-Bar Kitzloch arbeitete offenbar infiziertes Personal, und ein norwegischer Barmann lieh Gästen seine Trillerpfeife, etwa wenn eine Dänin hundert Schnäpse zu ihrem Tisch trug. Der Chef der Skiliftver