Barackes Welttheater

Unschuldsvermutungen Was der Zuschauer sieht, wenn er den (Vor)Wahlkampf in den USA anschaut
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Die Inszenierung hatte so übersichtlich begonnen. Hier die Gute, da der Böse. Auftritt Schurke: George W. Bush, dessen Rollenprofil sich seit der knappen Wahl 1999 noch verschärft hat. Auftritt unschuldige Heldin: Hillary Clinton, die Ex-First Lady mit dem sozialdemokratischen Intellektuellentouch. Für die Strategen hinter den Kulissen war es ein Leichtes, sie als Gegenentwurf zu etablieren, zumal Clinton selbst ihre Präsidentschafts-Ambitionen mit der Kandidatur und Wahl zur Senatorin von New York zunehmend lesbar machte. In ihrer Autobiographie stellte sie sich als taffe Politikerin vor; ihr Mann konnte sich angesichts des schwächelnden Nachfolgers in seinem Buch als Präsidentenideal empfehlen. Während dieser acht Jahre andauernden Exposition steig