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RUSSLAND/DAGESTAN Im Nordkaukasus steht kein zweiter Tschetschenien-Krieg bevor
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»Die Lage ist sehr schwierig. Ich denke, wir können Dagestan verlieren.« Mit diesen Worten verabschiedete sich Premier Sergej Stepaschin von seinem Kabinett, wohl wissend, daß Rußland vor einem neuen Kaukasuskrieg mit ungewissem Ausgang stehen könnte. Die Gefechte der Armee mit der islamistischen Guerilla haben in Moskau schlagartig die Gefahr weiteren territorialen Zerfalls zu Bewußtsein gebracht, denn der Kreml hat für die gesamte Region kein politisches Konzept.

Dagestan wurde jahrzehntelang vernachlässigt und ist wie viele andere Republiken von Zuwendungen aus dem föderalen Budget abhängig. Nach Auffassung von Rußlands Nationalitäten-Minister Wjatscheslaw Michailow sollte man künftig die nationalen Konflikte nicht l