Bastionen

Linksbündig Walser, Suhrkamp und die Folgen
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Wird das Jahr 2004 als das Jahr in die Büchergeschichte eingehen, in dem sich der Untergang der Suhrkamp-Kultur ankündigte? Wer mit zeitlichem Abstand auf die Debatte um Martin Walsers Abgang bei dem Frankfurter Verlag zurückblickt, macht die beglückende Erfahrung, dass das Leben auch hier so weiter geht, wie es immer weiter geht, selbst nach dem schlimmsten Unfall. Das Haus in der Frankfurter Lindenstraße steht noch. Auch wenn einige ausgezogen sind. Suhrkamp bringt neue Bücher heraus. Sein Frühjahrsprogramm wirkt zwar etwas dröge. In den letzten Saisons hat sich dort mit allerlei komplettierten Werkausgaben ein Hang zur gediegenen Klassizität festgesetzt. Doch das große Bröckeln, der Autoren-Exodus, den manche befürchtet hatten,