Bau auf, bau auf!

Krise des Denkens Die Aufbau-Gruppe stellt die renommierte Literaturzeitschrift "ndl" ein, ein Hamburger Filmemacher lässt sie weiter leben
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Wie heißt es bei Hölderlin: Wo die Gefahr wächst, wächst das Rettende auch. Daran dachte zuerst niemand, als zögerlich bekannt wurde, dass der Aufbau-Verlag seine sechsmal im Jahr erscheinende Zeitschrift Neue deutsche Literatur einzustellen gedenkt. Dass dieses Periodikum zeitgenössischer, junger, avancierter deutschsprachiger Literatur schon lange rote Zahlen schrieb und schreiben musste, war seit Jahren bekannt. Und es ist ein offenes Geheimnis, dass fast alle der größeren Literaturzeitschriften, sei es Akzente, die horen, Manuskripte, Schreibheft oder die Neue Rundschau von Ihren Hausverlagen subventioniert werden müssen, um am Leben zu bleiben. Wer eine Institution wie die ndl mit fünfjahrzehntelanger Tradition (im Umgang mit ost- und