Bayreuth von hinten

Kulturtipp Unsere Autorin ist mal mit dem Fahrrad zu den Wagner-Festspielen gefahren. Am Ende hat ihr das bizarre Treiben dort ganz gut gefallen
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 34/2013
„Wir ziehen uns nur rasch um. Wir kommen auch gleich“
„Wir ziehen uns nur rasch um. Wir kommen auch gleich“

Fotos: Daniel Karmann/dpa

Ich hab drei mal drei Karten für Bayreuth“, sang mein Bruder. Es war März. Tänzelnd legte er sich den ellenlangen Billet-Leporello wie eine Federboa um den Hals, wand seine nicht unbeträchtliche Größe galant in eine pittoreske Schraube und hauchte: „Kommst du mit?“ Im März kann man schon mal ja sagen, hat man aber bis Juli nicht wieder nein gesagt, wird die Sache ernst, vor allem in Form der für Bayreuth ja wesentlichen Frage: „Was zieh ich an?“

Wir würden also eine kleine Homo-Mannschaft bilden. Mein Bruder, sein Gatte (beide Berlin) und ich (Wien). Und das Ganze mit einer Radtour und einem Besuch bei unserer im Fränkischen lebenden Mutter verbinden. Mail meines Bruders: „Samstag Treffen in Würzburg.