Befragen wir unser Gemüt

Optimismus Der französische Schriftsteller Stéphane Hessel bewundert an der arabischen Revolution, dass sie versucht, eine Brücke zwischen Islam und Demokratie zu schlagen
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Der Freitag: Vom Tahrir-Platz über die Wall Street, von Griechen­- land über Spanien und Deutschland entrüstet man sich und geht auf die Straße. Vor einem Jahr ist Ihr kleines Buch Empört euch! erschienen. Haben Sie mit dieser Welle der Empörung in den arabischen und westlichen Ländern für das Jahr 2011 gerechnet oder sind Sie überrascht?

Stéphane Hessel:

Ich bin völlig überrascht und nehme gleichzeitig zur Kenntnis, wie sehr wir in diesem ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts in einer unsicheren Welt leben. Wir wissen alle, dass wir uns in einer großen wirtschaftlichen Krise befinden, viele Leute fühlen sich davon bedrängt. Wenn man ihnen dann sagt, ihr sollt euch empören, weil eure Würde verletzt is