Begraben wie ein Prinz

MAGIE UND REALISMUS In Nabil Ayouchs "Ali Zaoua - Auf den Straßen von Casablanca" trotzen drei Straßenkinder der rauen Wirklichkeit einen Traum ab
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Das Motiv des elternlosen, vagabundierenden Kindes zieht sich wie ein roter Faden durch die marokkanische Literatur. In Europa vielleicht am bekanntesten ist Das nackte Brot, die Erinnerungen des Analphabeten Muhammad Chouikh, die nur durch die akribischen Aufzeichnungen des Tanger-Touristen und Beatniks Paul Bowles an die Öffentlichkeit gelangten. Chouikh erzählt darin von der Ermordung seines Bruders durch den Vater, vom Leben im Hurenhaus, von seiner Existenz als Stricher, Tagelöhner und -Dieb. Seine Lebensgeschichte kündet von einer uns inzwischen unbekannten Härte und Grausamkeit, und ist doch von einem unbändigen Lebenswillen und frischem Wind erfüllt, von einer Lust an der Freiheit der Strasse. Auch andere erfolgreiche Vertreter der maghrebinischen