Belgrader Comeback

Listenplätze Ex-Präsident Slobodan Milosevic und Ultranationalist Vojislav Seselj kandidieren wieder
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"Totgesagte leben länger", könnte man meinen, wenn man die politische Auferstehung des Nationalismus in Serbien betrachtet.

Stimmt das Kalkül der selbsternannten "patriotischen" Parteien in Serbien, hat die räumliche Entfernung zwischen den drei mutmaßlichen Kriegsverbrechern und ihrem ehemaligen Wahlvolk weder eine moralische noch politische Distanz zur Folge. Im Gegenteil: Es ist gerade verführerisch leicht, diese auf der Anklagebank des Haager Tribunals sitzenden Figuren vor den Verlierern der Post-Milosevic-Ära als Nationalhelden hoch zu stilisieren. Mit dem Spitzenkandidaten Milosevic, so die taktische Rechnung in Belgrad, könnte die Sozialistische Partei wieder wählbar werden für die desillusionierten und enttäuschten serbischen B