Das internationale Einheitsabkommen über die Betäubungsmittel, seit 1961 von rund 180 Staaten ratifiziert, ist bis heute Grundlage der globalen Verfolgung von Menschen, die illegalisierte Rauschmittel konsumieren. Ausgerechnet unter Richard Nixon, einem der ethisch labilsten US-Präsidenten des 20. Jahrhunderts, eskalierte diese ursprünglich US-amerikanische Drogen- und vor allem Cannabisprohibition 1972 zum „War on Drugs“, mit dem er durch politischen, ökonomischen und militärischen Druck mehr als den halben Globus überzog. Die Methoden der Jahrzehnte zuvor gescheiterten US-Alkoholprohibition wurden so zum internationalen Standard. Eine Flut von Gesetzen diskriminiert seither Cannabiskonsumierende, gefährdet und bedroht sie mit Haft und in manchen Ländern gar mit dem Tod. Der Krieg gegen Cannabis ist ein Krieg gegen Menschen. Produktion und Handel des Produkts wachsen unterdessen seit Jahrzehnten, vor allem dank der enormen Gewinnspannen durch die Prohibition.
Inzwischen erkennt eine zunehmende Zahl von Nationen wie Portugal und Tschechien, Spanien und Uruguay, die Niederlande und jüngst etwa Kanada und Mexiko, dass es wirkungsvoller ist, Millionen Steuermittel in Gesundheitspolitik als Milliarden in Strafverfolgung zu investieren. Mit Entkriminalisierung und Legalisierung von Cannabis schützen sie ihre Bevölkerung und schonen ihre Haushalte.
In Deutschland fordern nicht zuletzt die Verbände der Suchthilfe, die mit den gravierendsten Auswirkungen missbräuchlichen Cannabiskonsums konfrontiert sind, ein Umdenken in der Cannabispolitik – und Entkriminalisierung. Weil Prohibition weder ihren Klientinnen und Patienten hilft noch den Konsum reduziert. Im Gegenteil: Die Illegalisierung verhindert frühzeitige Kontaktaufnahme und Hilfen durch die berechtigte Angst vor Strafverfolgung.
Davon unbeeindruckt folgt deutsche Cannabispolitik der Doktrin einer gescheiterten US-Politik – die diese selbst seit vielen Jahren unterläuft. Inzwischen ist Cannabis zu medizinischen Zwecken oder auch zum Privatgebrauch in der überwiegenden Mehrzahl aller US-Bundesstaaten legalisiert. In Deutschland dagegen fand einzig auf großstädtischer Ebene, also dort, wo die Kosten der Prohibition täglich durch öffentliche Verelendung und organisierte Kriminalität zutage treten, ein Umdenken statt. Die kommunalen Modellversuche einer begrenzten Cannabisfreigabe wurden allerdings umgehend vom Bund verhindert.
Dabei folgen die Konzepte der Metropolen seriösen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Jahrzehntelange Forschung, die sich mühte, dem Cannabiskonsum enorme Risiken nachzuweisen, hat das Gegenteil bewiesen: Die größten Konsumrisiken gehen weniger von der Substanz als vor allem von der Strafverfolgung ihrer Konsu-ment*innen aus, vom Fehlen staatlicher Produktkontrolle, fehlendem Jugendschutz und mangelnder Prävention.
Selbstverständlich ist Cannabis keine harmlose Substanz. Insbesondere junge Menschen, die sich in körperlicher und geistiger Entwicklung befinden, riskieren durch Hochkonsum dauerhafte gesundheitliche und soziale Schäden sowie biografische Brüche. Wir kennen es vom Alkohol: Je jünger das Einstiegsalter und je höher die Konsumfrequenz, desto wahrscheinlicher gesundheitliche Probleme. Doch gibt es hundertfach mehr Strafverfahren, Hausdurchsuchungen, Schulverweise und Arbeitsplatzverluste wegen Cannabis als Cannabispatient*innen in Kliniken. Und denen ist mit Strafverfolgung ohnehin am wenigsten geholfen.
Als Vorsitzender des Drogensachverständigenrats der britischen Regierung veröffentlichte der Psychiater und Psychopharmakologe David Nutt schon 2009 ein Ranking des Schadenspotenzials geläufiger Drogen. Cannabis rangiert dabei nach Tabak und Amphetamin mit 20 Punkten auf Rang 8. Alkohol (72 Punkte) und Heroin (55 Punkte) führen die Liste an. Der niedrige Rang resultierte nicht nur daraus, dass Cannabis nicht zu vorzeitigen Todesfällen führt. Bei Alkohol sind es allein in Deutschland jährlich über 70.000. Sofort wurde Nutt von der britischen Regierung entlassen. Nicht, weil die Forschungsergebnisse seines Sachverständigenrats widerlegt worden wären, sondern weil er, so der damalige Innenminister Alan Johnson, „unser politisches Konzept unterminiert“.
2011 analysierte die EU-Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, konsumsenkende Wirkungen der Prohibition oder konsumsteigernde Wirkungen einer Cannabislegalisierung seien nicht nachweisbar. Anderslautende Behauptungen verbreiten Akademiker, deren berufliches Fortkommen von öffentlichen Mitteln abhängt. Doch akademische Schulterschlüsse mit einer Politik des Irrtums können die starre Cannabisprohibition kaum erklären. Wer also zieht Nutzen aus einer Repression, deren angeblich erwünschte Resultate seit Jahrzehnten so gründlich ausbleiben?
Wem das Verbot nutzt
Wer profitiert von der repressiven Cannabispolitik? Da sind zuerst die staatlichen Institutionen: Die Prohibition ist ein über Jahrzehnte bewährtes Sanktionsinstrument gegen jene Gruppen, zu denen konservative Politik die geringsten Bezüge und in denen sie das geringste Wählerpotenzial aufweist: junge Menschen und sozial Abgehängte.
Konservative Politik musste bislang viele Kernbastionen räumen. Sexualität und gleichgeschlechtliche Partnerschaften, Wehrpflicht, Atomkraft oder Umweltschutz – alles Felder, auf denen sie von der gesellschaftlichen Entwicklung derart gründlich überholt wurde, dass in der Union inzwischen eine Rechtsaußen-Abteilung besonders rückwärtsgewandte, autoritäre Positionen vertritt. Wenigstens in Drogenfragen will man der Stammwählerschaft Zucker geben und keinen Boden preisgeben. So feuert der Staat traditionell mit sachfernsten Positionen aus den Schützengräben der Prohibition.
Dann sind da Polizei und Zoll: Cannabis ist die mit Abstand meistgenutzte illegalisierte Substanz und verbessert einfach (Dienstgang zur Bahnhofsszene) und preiswert (Taschenkontrolle) die Erfolgsstatistik. Denn beinah jedes Besitzdelikt ist im Moment seiner Feststellung schon aufgeklärt. In welchem Kriminalitätsbereich sonst gibt es 92 Prozent Aufklärungsquote? Schon die Ahndung von Fahrraddiebstählen (maximal 30 Prozent) oder Wohnungseinbrüchen (10 Prozent) ist vergleichsweise extrem aufwändig und aussichtslos.
Dass ein Kiffer im widrigen Fall sich selbst schädigt, Diebe und Einbrecher*innen jedoch ausschließlich andere, bleibt da leider unberücksichtigt. So spricht sich die in der Deutschen Polizeigewerkschaft organisierte Law-and-Order-Fraktion nach wie vor für unnachgiebige Verfolgung von Cannabiskonsument*innen aus. Und dem Dilemma, dass trotz immer größerer Fahndungsanstrengungen immer mehr Menschen konsumieren, wird mit dem absurden Ruf nach noch mehr Repression begegnet.
Auch Funktionäre der Ärzte- und Apothekerverbände argumentieren für die Cannabisprohibition. Das Kraut kann erwiesenermaßen in vielen Fällen manch teure Dauerverordnung von Psychopharmaka nebenwirkungsarm ersetzen. Kassengift!
Ebenso profitieren die Konsument*innen von Alkohol: Da Cannabis verboten und Alkohol legal ist, so mögen sie sich einreden, ist ihr eigener Alkoholkonsum unproblematisch – sonst wäre er ja auch verboten.
Bleiben, neben der organisierten Kriminalität, noch als wichtige Hauptprofiteure der Prohibition die alkoholproduzierende Industrie und der Alkoholhandel, Gastronomie und Werbewirtschaft. Cannabiskonsum reduziert den Alkoholkonsum wahrscheinlich in geringerem Maß, als die Alkoholindustrie fürchtet. Doch er birgt tatsächlich Umsatzrisiken. Und wir wissen, wie sensibel diese Lobby (Jahresumsatz in Deutschland etwa 40 Milliarden Euro) da reagiert. In beinah jedem Wahlkreis, in jedem Bundesland und in allen relevanten Bundesministerien ist ein Heer von Lobbyist*innen aktiv.
Und was ist, cannabispolitisch, von einer Bundesregierung zu erwarten, die eine Alkoholkönigin zur Ernährungsministerin kürt und deren Drogenbeauftragte bei Amtsbeginn von Drogen ungefähr so viel versteht wie eine Alkoholkönigin vermutlich vom Alkoholismus? Offensichtlich nicht viel mehr als Scheinargumente und Nebelkerzen. Aktuell ist es ein Vorschlag zur Einstufung des Besitzes von bis zu 6 Gramm Cannabis als Ordnungswidrigkeit – was eine gelinde Entlastung der Justiz mit dem Zwang zu möglichst häufigen Kontakten zwischen Konsument*innen und illegalem Handel verbinden würde.
Sechs klassische Irreführungen prägen bis heute die Prohibitions-Propaganda. Die meisten von ihnen spielen mit den verständlichen Nöten besorgter Eltern. Ewige Wiederholung konnte ihnen zu Wirkung verhelfen, nicht aber zu Wahrheitsgehalt.
Erstes Scheinargument: „Cannabis ist gefährlich.“ Selbstverständlich. Jede psychoaktive Substanz ist das, wenn auch in unterschiedlichem Maß – siehe David Nutt. Doch das ist nicht die hier entscheidende Frage und gewiss kein taugliches Argument für Repression. Alkohol ist auch gefährlich, und doch ist jede Alkoholprohibition so vollkommen gescheitert wie bis heute die Cannabisprohibition. Zudem verbleibt der Cannabis-, anders als der Alkoholkonsum, ganz überwiegend im Bereich der Selbstschädigung. Und mit gutem Grund ist selbstschädigendes Verhalten in demokratischen Gesellschaften stets legal. Nur durch die inquisitorische Konstruktion, dass zwar der Cannabiskonsum straffrei sei, jeder Konsum aber mit dem Besitz der Substanz einhergehe, können Cannabiskonsumierende in Deutschland überhaupt verfolgt werden.
Jedes Rauschmittel birgt seine besonderen Risiken auf körperlicher, geistiger, emotionaler und sozialer Ebene – auch Cannabis. Es sollte zu den vornehmsten drogenpolitischen Zielen zählen, diesen Risiken vorzubeugen und sie zu senken. Nicht aber, durch Illegalisierung neue Risiken zu schaffen, von sozialen Katastrophen bis hin zu lebensgefährlichen Beimengungen oder der durch die Prohibition verursachten Verbreitung synthetischer Cannabinoide.
Einstiegsdroge?
Gegenwärtig erwächst aus der Aussage „Cannabis ist gefährlich“ drogenpolitisch nichts außer „mehr desselben“. So wurde die Zahl der Cannabis-Strafverfahren im vergangenen Jahrzehnt nahezu verdoppelt, von knapp 100.000 Konsumdelikten im Jahr 2010 auf über 186.000 im Jahr 2019. Zeitgleich verdoppelte sich auch der Konsum beinahe (von 11,6 Prozent der jungen Erwachsenen im Jahr 2008 auf 22 Prozent im Jahr 2018). Dringend wie nie bedarf es also neuer Antworten auf die Frage: Wie können wir den Risiken des Cannabiskonsums repressionsfrei begegnen, wenn es uns doch nicht einmal möglich ist, ihn in irgendeiner Haftanstalt zu verhindern?
Zweites Scheinargument: „Cannabis ist heute viel gefährlicher als in den 70ern, weil es einen höheren THC-Gehalt aufweist.“ Ja und? Immerhin herrschte die Prohibition auch schon damals, erfolgte also offensichtlich unabhängig vom Risikopotenzial der Substanz. Und hohe THC-Gehalte in beschlagnahmten Proben sind gerade eine Folge der Prohibition, weil die Ware so bei gleicher Potenz weniger Transportkapazität benötigt. Mit diesem Scheinargument werden schädliche Prohibitionsfolgen noch zu ihrer Rechtfertigung missbraucht.
Drittes Scheinargument: „Wir sind durch internationale Verträge gebunden.“ Der Notausgang aus jeder sachorientierten Diskussion, oft gehört im Bundesministerium für Gesundheit. Einmal abgesehen davon, dass sich selbst sinnvolle internationale Vereinbarungen wie Klimaschutzabkommen und Atomverträge als mit einem Federstrich kündbar erwiesen haben, und abgesehen davon, dass die internationale Cannabisprohibition mit einer ebensolchen Unzahl von Propagandalügen etabliert wurde wie der Einmarsch in den Irak: Nicht zuletzt ein Großteil der US-Bundesstaaten beweist, dass rationale Cannabispolitik sogar ohne Vertragskündigung möglich ist.
Vierte Nebelkerze: „Cannabis ist eine Einstiegsdroge.“ Seit Jahrzehnten wird dies behauptet, ohne dass nur einer einzigen Studie der Beweis gelungen wäre. Mehr noch als die ebenso haltlose Erfindung der „Cannabis-Flashbacks“ ist „Einstiegsdroge“ der heilige Gral aller Cannabis-Krieger. Dabei besitzen etwa 25 Prozent der Erwachsenen Cannabis-Erfahrungen, aber weniger als ein Prozent konsumiert andere illegale Drogen. Und keine andere Substanz wird als Einstiegsdroge bezeichnet, nicht einmal der regelmäßig schon Jahre zuvor konsumierte Tabak. In dieser argumentativen Not wird gern behauptet, der illegale Cannabishandel würde auch harte Drogen anbieten und damit zu deren erhöhter Griffnähe für Cannabis-Kunden beitragen. So werden ein weiteres Mal Prohibitionsfolgen zu Prohibitionsrechtfertigungen umgedichtet. Diesbezüglich erfolgreich gibt es in den Niederlanden übrigens Coffeeshops – aber keineswegs größere Konsumprobleme als in Deutschland.
So klappt der legale Verkauf
Fünfte Nebelkerze: „Wir brauchen neben Tabak und Alkohol keine weitere Droge in unserer Gesellschaft.“ Diese Fantasie ist nicht mehr als das Zeugnis einer Realitätsverweigerung Trumpscher Dimension. Der Cannabiskonsum ist längst weltweit etabliert. Cannabis ist nach Alkohol und Tabak die drittbeliebteste psychotrope Substanz und absolut nichts spricht dafür, dass sich dies ändern wird. Schon gar nicht der Krieg gegen Cannabiskonsument*innen.
Sechste Nebelkerze: Eine Änderung der Cannabispolitik wäre „das falsche Signal“. Dieser seit 20 Jahren gern genutzte Kanonendonner vieler Drogenbeauftragter unterstellt, die Prohibition müsse ungeachtet ihrer menschlichen und ökonomischen Verluste fortgesetzt werden, weil das Eingeständnis ihres Versagens zu Problemen führte. Stimmt insoweit, als die Verantwortlichen der Prohibition signalisieren würden, dass sie aus ideologischen Gründen nichts als Schäden und Kosten verursacht haben. Wie wäre es aber einmal mit Sachpolitik statt Signalfeuer in diesem wichtigen Feld der Gesundheits-, Innen-, Rechts-, Wirtschafts- und Steuerpolitik?
Doch alle Machtpolitik hilft nicht mehr: Der Krieg gegen Cannabiskonsument*innen ist verloren. Endgültig. Er verschwendet jährlich Milliarden Steuergelder, fördert die organisierte Kriminalität, senkt nicht den Konsum, schadet allen Konsumierenden durch Kriminalisierung und verunreinigte Produkte – und bestärkt Millionen Konsument*innen in einem latent distanzierten Verhältnis zu staatlichen Institutionen. Werden sie doch dauerkriminalisiert, obwohl sie niemand anderem schaden, und oft nicht einmal sich selbst. So hören sie die ewig wiederholten Scheinargumente und verdrehen ihre Augen. Wenn sie nicht längst Cannabis in ihren Alltag integriert haben, wie die Mehrheit ihren Alkohol. Dann hören sie gar nicht mehr hin. Und befinden sich dennoch mit einem Bein auf der Anklagebank.
Tatsächlich haben viele Länder längst einen Umgang mit Cannabis entwickelt, der dem deutschen weit voraus ist. Die Niederlande und die Mehrzahl der US-Bundesstaaten, Portugal und Spanien, Tschechien, Kanada oder etwa Uruguay haben reiche Erfahrungen gesammelt, gute und weniger gute, so dass eine wirksame Cannabispolitik heute wenig experimentieren muss und sich auf fünf international erfolgreich umgesetzte Maßnahmen stützen kann. Sie sind eine sachliche Reaktion auf die mit missbräuchlichem Cannabiskonsum insbesondere für Heranwachsende verbundenen Risiken:
• kontrollierter Verkauf geprüfter Cannabissorten an Erwachsene in Apotheken; Ahndung jedes anderen Einzelhandels
• konsequenter Jugendschutz ohne all die absichtlichen Versäumnisse des sogenannten Jugendschutzes vor Alkohol
• Produktkontrolle und -sicherheit wie heute schon bei medizinischem Cannabis
• umfassendes Werbeverbot
• Abschaffung der ersatzstrafrechtlichen Aspekte des Verkehrsrechts, das Cannabisbesitz schon dann mit Führerscheinentzug sanktioniert, wenn sein Konsum nicht im Zusammenhang mit der Teilnahme am Straßenverkehr erfolgt.
Darüber hinaus sind lizensierte Verkaufsstellen denkbar, deren Zulassung bei Verstößen gegen den Jugendschutz erlischt. Auch bietet sich das Modell des begrenzten Eigenanbaus an, weil es soziale Diskriminierung verhindert. Das Ziel ist ein endlich zivilisierter Umgang mit Cannabis und seinen allein hierzulande Millionen Konsument*innen. Eine Cannabispolitik, die nicht zum Konsum motiviert, Jugend- und Gesundheitsschutz gewährleistet, die mündige Entscheidung Erwachsener respektiert und wirksame Prävention ermöglicht. Mit jedem dieser Vorschläge setzen sich die führenden Expert*innen in Deutschland bislang der Polemik aus, sie seien „Legalisierungsbefürworter“. Der Begriff ist wortgewordenes Stigma, wie eine anrüchige Version von „Gutmensch“, und doch gibt es zu einer geregelten Legalisierung keine gesundheitspolitische und rechtsstaatliche Alternative. Folgerichtig veröffentlichten 122 Professor*innen für Strafrecht und Kriminologie bereits 2014 ihre Erfahrungen mit der Cannabisprohibition unter der Überschrift Gescheitert, schädlich und teuer. Angesichts der Überlastung deutscher Gerichte, zur wirksamen Bekämpfung der organisierten Kriminalität und vor allem zum Schutz von Gesundheit und Bürgerrechten fordern auch sie einen Kurswechsel der Politik: Echte Prävention und Gesundheitspolitik statt Repression.
Gesetze, die ihren Zweck jahrzehntelang verfehlen, ihm gar zuwiderlaufen, sind ungesetzlich. Und so haben bis heute fast nur letztinstanzliche Gerichtsurteile Fortschritte in rationaler Cannabispolitik bewirkt. So fand die staatliche Verweigerung nebenwirkungsarmer Cannabismedizin erst ihr Ende, als einem Patienten der Eigenanbau von Cannabis gerichtlich gestattet wurde. Privaten Anbau jedoch wollten CDU/CSU unbedingt verhindern. Seither kann daher die zuständige Bundesbehörde nicht mehr mit willkürlichen Ausflüchten wirksame Cannabistherapien vereiteln. Vielmehr sah sich der Bund zu einem Schritt gezwungen, den er stets vehement abgelehnt hatte: die Einrichtung einer Cannabisagentur zur Gewährleistung der gesicherten Versorgung mit kontrolliertem Medizinal-Cannabis.
Höchste Zeit also, dass die maßgebliche Bundespolitik endlich vom ideologischen Starrsinn ins konstruktive Handeln kommt. Im Interesse der Gesamtbevölkerung, gleich ob Cannabis konsumierend oder nicht, brauchen wir dringend echte Prävention, Jugend- und Konsument*innenschutz, ein Ende der sozialen und gesundheitlichen Schäden durch Prohibition und auch die Entlastung der mit dieser sinnbefreiten Aufgabe völlig überlasteten Polizei, Justiz und des Strafvollzugs. Wir können uns den Irrweg der Cannabispolitik nicht länger leisten.
Noch jedoch wird der deutsche Cannabiskrieg vor allem durch die obrigkeitsstaatlichen Reflexe der Union geprägt. So glänzte die der CSU angehörige Drogenbeauftragte der Bundesregierung, bis zu ihrer Ernennung (wie in dieser Position üblich) und offenbar bis heute ohne hinreichende Rausch- und Suchtmittelexpertise, ernsthaft mit ihrer Erleuchtung, Cannabis sei kein Brokkoli. Das ist richtig – selbst, wenn das eine ausgewiesene Alkoholfreundin sagt. Doch auf solch unterkomplexem Diskursniveau würde Deutschland noch lange Schlusslicht und Hauptbremser des internationalen Fortschritts bleiben.
Der Krieg gegen Cannabiskonsument*innen ist verloren, weil er sämtliche ausgerufenen Ziele verfehlt, und nicht zuletzt, weil er menschenverachtend ist. Die Cannabisprohibition ist „historisch betrachtet willkürlich und bis heute weder intelligent noch zielführend“, resümierte der Vorsitzende des Bund Deutscher Kriminalbeamter bereits 2018.
Die Alternative ist kein vergebliches „Mehr desselben“, sondern der überfällige Schritt vom aggressiven zum zivilisierten Umgang mit den Bürger*innen und ihren vielen unterschiedlichen Lebensweisen.
Hoffen wir auf die Bundestagswahl. Vielleicht stehen die Grünen dereinst für ihr Versprechen einer rationalen Cannabispolitik ein, das sie in ihren Regierungsjahren unter Bierprofi Gerhard Schröder so gründlich vergessen hatten.
Kommentare 51
"Wenigstens in Drogenfragen will man der Stammwählerschaft Zucker geben und keinen Boden preisgeben"
Tja das eine Thema, wo ewig gestrige Parteien noch "restriktiv" sein können und von ihren biersaufenden Stammwählern im Altersheim beklatscht werden, ist die Drogenpolitik.
Schon lange weiß jeder der sich mit dem Thema wissenschaftlich beschäftigt, dass der Krieg gegen die Drogen verloren ist, ein unersättlicher Molloch der abertausende Menschenleben und Billiardenbeträge kostete....als Resultat bekommt man volle, teure Gefängnisse, Kriminalität und zerstörte Lebensläufe.
Wie lange will sich die Gesellschaft das noch antun ? Bei Cannabis könnte es anfangen, man könnte aus einer legalisierung so vieles lernen.
Wenn man eine einzige gute Sache in einer neuen Ampel-Regierung finden will, außer dass die Union endlich aus der Regierung fliegt, dann dass es womöglich zu einer fortschrittlicheren Drogenpolitik reichen könnte. Sofern die kleinen Parteien das Thema ernst nehmen, die hohle SPD wird schon umfallen, wie sonst auch. Andere europäische Länder wie Portugal machen es längst vor, die Erfolge sprechen für sich.
So vielen Leuten könnte geholfen werden, und gleichzeitig könnte man einen haufen Geld einnehmen, welches für die dringende Transformation des Landes ja bitter nötig ist....die FDP will ja keine Steuern erhöhen...gegen eine neue Steuer auf legales Cannabis hätte aber wohl niemand etwas. Schon gar nicht die Konsumenten, würden sie im Gegensatz zuverlässig, sauberes Cannabis bekommen.
Frage einer Freundin: "Warum sind die Drogenbeaufragten der Bundesregierung immer alkoholnahe CSU-Politiker::"
Mein Onkel Kurt, Winzer von Beruf und Passion, meinte auf gut pälzisch: "Warum missen die immer dess Hasch rääche, die kennen doch ach unsern Wei kaafe, Do defu werd mer ach durmlich im Kopp"
Was wäre denn denn wie ganzen Polizisten und Staatsanwälte sich statt ewigerErmittlungen in Sachen von 3 Gramm Cannabis, sich um die Kapitalverbrechen von WireCard, Warburg etc. etc. kümmern könnten ?
in der warmen jahreszeit kann ich meine fenster nicht öffnen, dank des dealenden alg 2 emprängers unter mir. täglich mehrere kiffchen kann er sich gönnen und andere kiffer finden sich dort ein und lassen es sich wohl sein. bald kann er ganz legal die umwelt verstinken. toll, freiheit und so. von rücksichtnahme haben kiffer und raucher ja idr noch nichts gehört. ich bin gegen jegliche öffnung von drogen. beim alkohol müsste man selbst redend tätig werden. und ja, krankenkassenleistungen gibts dann nur noch reduziert.
Möge Ihre Krankenkasse Ihnen für die warme Jahreszeit einen Panicroom spendieren, damit Sie durch die traumatisierende Gegenwart anderer Menschen nicht behelligt werden.
https://www.berliner-zeitung.de/news/polizeibericht-berlin/verfolgungsjagd-raser-durchbricht-polizeisperre-in-berlin-vier-verletzte-li.186947
Beinah schon jeden zweiten, dritten Tag! Bekommt man so allmählich Mitleid mit der Polizei. Hätte ich ja für mich auch eher nicht gedacht, dass es mal soweit kommt. Mit mir!
Aber wenn das Zeugs dann freigegeben ist, dann erwacht die Fähigkeit zum verantwortlichen Umgang damit. Weiß man ja.
Eigentlich stünden Legalisierung & freier Anbau an – selbst ansonsten erz-neoliberale US-Bundesstaaten sind mittlerweile mit löblichem Beispiel vorangegangen und haben das absurde Verbot aufgehoben.
Spannend ist es, wie die sich abzeichnende Ampel mit dem Thema umgeht. Grüne & FDP sind Kifferparteien; lediglich die SPD bleibt eisern bei der Arbeiter-Traditionsdröhnung Korn plus Helles. Konkret bedeutet dies: Will die neue Koalition wirklich Reformen in der Breite umsetzen und grosso modo das abbilden, was sich in Deutschland als neue Realität umgesetzt hat, müsste sie legalisieren.
Meine Wette ist, dass sie das NICHT tut: a) wegen Koch & Kellner (diesmal als Doppel), b) weil insgesamt nur so viel an Reformvorhaben vereinbart wird, dass die Neuen – verglichen mit den Alten – nicht total mit offenen Hosen dastehen. Fazit: Auch 2022 werden massig Freunde und Freundinnen des Hanf in den Kahn einfahren – nur weil die Politik die Anerkenntnis verweigert, dass die Steinzeit mittlerweile passé ist.
Naja, bei einer Legaliesierung würde der dealende Alg2-Empfänger unter Ihnen schon einmal wegfallen.
Vielen lieben Dank für den Artikel. Die Legalisierung muss kommen ! Ein weiter wie bisher ist einfach der helle wahnsinn......
Den Satz wo das Cannabis erwähnt wird, muss ich in dem verlinkten Artikel übersehen haben?!
Aber davon ab, wenn Sachen verboten werden müssten, weil jemand mit Ihnen oder unter ihrem Einfluss schlechtes oder dummes tut, was gäbe es denn dann noch? Mich nervt es fast schon selbst, das Beispiel zu bringen, aber was Alkoholkonsum so alles an Gewalt im Menschen hervorbringt, ist legendär. Siehe z.B. das Thema häusliche Gewalt, der größte Faktor dafür ist und bleibt Alkohol.
Ansonsten teile ich die Auffassung des Autors, die umfängliche Legalisierung (inkl. Eigenanbau) ist längst überfällig. Ich denke aber das @Richard Zietz recht behalten wird, mit unser Regierung wird das vorerst nichts werden.
"Siehe z.B. das Thema häusliche Gewalt, der größte Faktor dafür ist und bleibt Alkohol."
Der größte Faktor ist doch wohl die immer wieder dramatisch unterentwickelte Fähigkeit zur eigenverantwortlichen Konfliktklärung im nüchternen Zustand. Und eben gerade nicht irgendeine unschuldige Substanz.
Freigabe? Gut. Ich bin da ziemlich entspannt. Es gibt aber eben Folgen. Zusätzlich zu denen den Alkohols.
Ab welchem Alter darf gekifft werden?
Wer setzt das durch?
Nach wievielen "Pfeifchen" oder was auch immer darf ich noch Autofahren, Fliegen etc.?
Regelt der Markt das dann wirklich in Ihrem so hoffnungsfrohen Sinne?
Ist das Cannabis tatsächlich so überhaupt gar keine Einstiegsdroge?
Na uswusf.
..."Der größte Faktor ist doch wohl die immer wieder dramatisch unterentwickelte Fähigkeit zur eigenverantwortlichen Konfliktklärung im nüchternen Zustand. Und eben gerade nicht irgendeine unschuldige Substanz"...
+++++ *****
EBEN...
..."Ist das Cannabis tatsächlich so überhaupt gar keine Einstiegsdroge?"...
Ach Quatsch.
Da beisst du bei Nil und Chuwawa auf Granitfelsen, von den 1977, ja Christiane F. - Generation die damals mit Kiffen angefangen haben, ca. 30 im Umfeld Leben heute noch ca. 8. Die sich damals am Kiosk den Chantré und 3 Sixpack's reingezogen haben Leben heute, auch wenn mit leichten gesundheitlichen Problemen, alle noch.
Work - life - balance halt.
Hier einer der bemerkenswerten Artikel vom ehemaligem BGH Richter Herrn Thomas Fischer zum Thema.
https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2015-12/drogenpolitik-alkohol-drogen-sucht-abhaengigkeit-verbot/komplettansicht
Eine nicht unerhebliche Anzahl von Richtern, Staatsanwälten und Polizisten sind ebenfalls für eine Legalisierung. Vernünftigerweise.......
Also ich beiße mit Sicherheit auf keinen Granit. Wozu auch? Ich bin nicht in der Situation, irgendeine Entscheidung bei dem Thema fällen oder auch nur beeinflussen zu können.
Als verschreibungspflichtiges Medikament, wo es nachweisbare Linderung bringt, wollte ich das sofort akzeptieren. Sogar in der DDR gab es seinerzeit ein LSD-Medikament. Leider wurde das dann bei erstbester Gelegenheit wieder versenkt. Ob der massenhafte Missbrauch durch die "68er" mitschuldig war? Oder war es einfach der Kampf der Alkohol- mit den Drogenverdienern, den die Alkoholdivisionen gewonnen haben?
Wie siehts denn so in Mexico mit den Drogen aus? Der Staat hat dort wohl eher keinen Einfluss mehr. So, wie ich das aus der großen Ferne sehen kann.
..."Wie siehts denn so in Mexico mit den Drogen aus?"...
Ganz einfach, und das gilt fuer Mittelamerika insgesamt, wer nicht mit den Dealern dealt wird weder Landesfuerst noch Praesident. Der Hauptabnehmer der Drogen im Norden will Waffen verkloppen, ein rundes Geschaeft das ganze.
;-)
Dann muss das Waffenmonopol des deutschen Staates auch noch fallen, bis alles in Butter ist. ;-)
WHAT?
30.03.2021
Geschäfte mit Mexiko / BGH urteilt zu illegalen Waffenexporten
..."Heckler & Koch will nicht kompletten Verkaufserlös zahlen
Das Rüstungsunternehmen wehrt sich dagegen, die Millionen-Einnahmen aus dem Waffenverkauf an die Staatskasse zu zahlen. Der Anwalt des Unternehmens argumentierte in der Verhandlung vor dem Bundesgerichtshof dafür, dass Produktions- und Transportkosten abgezogen werden müssten. Dann bleibe ein Gewinn von vielleicht 400.000 Euro, da seien die rund 3,7 Millionen Euro deutlich zu viel"...
Die Anwaelte sollte man mal mit 600 Schuss die Minute Loechern, mal schauen ob Sie dann immer noch so "Standfest" vor dem Richter stehen.
:-)
Guter Beitrag, Herr Raphael Gaßmann. Zurecht mahnen Sie die längst überfällige Legalisierung an. Sie sprechen hier Cannabis als Suchtmittel an. Aber das Kraut hat darüber hinaus weit mehr zu bieten:
Doch die Ideologen des freien Marktes - vertreten durch die Executive treiben nicht nur User sondern auch Start Up Unternehmen und andere Gewerbetreibende in die Ausgrenzung. Sie verfolgen und gängeln mit immer neueren Auflagen unsere Hanfbauern landauf landab, welche Nutzhanf anbauen um daraus unter anderem (Faser als Baustoff, Samen als Proteinträger oder Öle) rauschfreies Cannabis als CBD Extract zu gewinnen. Welche derzeit hoch im Kurs stehen. Nebenbei leisten die Hanfbauern damit einen immensen Beitrag zur Renaturierung unserer Landschaft. Es herrscht übrigens weltweit Papiermangel. Mit Hanf bräuchte man dafür keine Wälder mehr abholzen und könnte sogar doppelt soviel CO 2 binden. Damit hätten die Hanfpioniere eigentlich eine Nominierung für ein Beispiel nachhaltig innovativer Landwirtschaft verdient. Solche Leute braucht das Land. Welche mit Mut und Verstand Probleme anpacken:
https://www.hessenschau.de/panorama/wir-werden-kriminalisiert-hanf-start-up-zwischen-justiz-aerger-und-expansionsplaenen,hanf-start-up-fulda-100.html
Sind diese Aktionen nun politisch oder ökonomisch begründet? Oder handelt es sich um Willkür im rechtsfreien (Grauer Markt) Raum? Auf jeden Fall sind Justiz und Straffolger eifrig am testen, messen, abwägen und Sachverständigengutachten einholen. Auf Kosten des Steuerzahlers. Während sich die Schickeria - von Justiz und Deputies unbehelligt - unterhalb des medialen Radars - Kokain und andere Designerdrogen, reinpfeift.
... schöne neue Welt ...
"Da beisst du bei Nil und Chuwawa auf Granitfelsen, von den 1977, ja Christiane F. - Generation die damals mit Kiffen angefangen haben, ca. 30 im Umfeld Leben heute noch ca. 8. Die sich damals am Kiosk den Chantré und 3 Sixpack's reingezogen haben Leben heute, auch wenn mit leichten gesundheitlichen Problemen, alle noch."
Naja, Du schmeisst auch gerne alles in den Kochtopf und rührst dann rum. Aber Cannabis ist kein Rauschgift - sondern Rauschmittel. Gegensätzlich ist Alkohol medizinisch betrachtet aufgrund seiner Toxitität (Zellgift) als Rauschgift zu kategorisieren.
Hombre
Ich versuche seit geraumer Zeit, mich mit Cannabis vertraut zu machen, vor allem, weil es ja für Ältere auch gegen Schmerzen oder psychische Beschwerden im Gespräch ist.
Ich fände es gut, wenn man sich da ohne irgendwelchen Druck mit befassen könnte. Jetzt ist das ja alles noch sehr verdruckst. Kiffen würde ich allerdings nicht, weil ich befürchte, dass ich mir damit - durch die Hintertür - das Rauchen generell wieder angewöhnen würde.
Das habe ich mir vor über 20 Jahren erfolgreich abgewöhnt. Und bin froh darüber. Denn das ist wirklich gefährlich.
Ich verschaffe mir jetzt erstmal interessante Infos über Anwendungs- und Wirkungsmöglichkeiten. Ich denke, dass das Verbot schon bald fallen wird.
"Ich versuche seit geraumer Zeit, mich mit Cannabis vertraut zu machen, vor allem, weil es ja für Ältere auch gegen Schmerzen oder psychische Beschwerden im Gespräch ist."
Erfahrungen aus Israel belegen, dass Cannabis wesentlich zur Bereicherung der Lebensqualität älterer Menschen beitragen kann. Cannabis erspart vielen Senioren oder chronisch Kranken den oft hochriskant verordneten Medikamentencocktail, welche gerade für ältere Menschen gravierende gesundheitliche Risiken beinhalten,
Vorteil von Cannabis Medikamenten: kaum Nebenwirkungen
Zu unterscheiden sind:
Thc (Tetrahydrocannabinol) lastiges Cannabis wirkt mehr (Sativa) oder weniger (Indica) psychoaktiv. (Nur mit BtM Rezept erhältlich)
Cannabidiol (CBD) wirkt beruhigend also schlaffördernd sowie entzündungshemmend und stärkt das Immunsystem (unter anderem) und ist inzwischen als Livestyle Product überall erhältlich.
Mehr Infos unter ACM (Arbeitskreis Cannabis als Medizin oder IACM
https://www.cannabis-med.org/german/bulletin/iacm.php
"Ich fände es gut, wenn man sich da ohne irgendwelchen Druck mit befassen könnte. Jetzt ist das ja alles noch sehr verdruckst. Kiffen würde ich allerdings nicht, weil ich befürchte, dass ich mir damit - durch die Hintertür - das Rauchen generell wieder angewöhnen würde."
Cannabis kann ohne Tabak im Vaporizer lungenschonend verdampft werden, als Tropfen oder carboxyliert oral eingenommen werden. Sowie in Cremes und Tinkturen. Ausserdem lassen sich mit dieser Medizin viele Speisen und Getränke (zum Beispiel heisse Schokolade) verfeinern.
LG
Ich hatte es legal meinem verstorbenen Familienmitglied besorgt.Krankenkasse hatte die Kostenübernahme abgelehnt, jetzt endlich seit 2017 müssen Krankenkassen Kosten übernehmen.Das Verbot wird nur fallen, wenn das Gesundheitsministerium einen anderen Minister kriegt.Spahn bleibt es nicht-ich bin froh.Ja auch die Drogenbeauftragte ist ja keine helle Kerze,ich habe mich oft gefragt,in welchem Teil Deutschlands diese Frau lebt und wer sie rekrutiert hat und wer den Gefallen eingefordert hatte.
Es gibt an dem Artikel nur wenig auszusetzen. Und die Konditionen unter denen Cannabis vetrieben und verkauft werden könnte sind akzeptabel. Es gibt nur Bedenken bezüglich der gesundheitlichen Folgeschäden. Als Einzahler in eine Krankenkasse habe ich wenig Lust datauf die Folgen des frei gewählten Lifestyles Anderer zu finanzieren. Wir redene hier NICHT von der Verwendung von Cannabis als Arzneimittel, sonder über den sog. recreative use. Das gilt im Übrigen auch für die Folgen von Alkoholkonsum. Deshalb wäre ich dafür, dass die Krankenkassen nicht, oder nur in reduziertem Umfang die Kosten für spätere Behandlungen übernehmen.
Einer der besten Artikel, die ich seit längerer Zeit hier gelesen habe.
Als früherer Kiffer wie auch als späterer Mitarbeiter in Suchtberatung und -kliniken bin ich ein Freund der Freigabe von Cannabis.
Gerne habe ich über diese Frage mit Gegnern in den diversen Organisationen gegen Sucht gestritten. Anhäufung und Vehemenz der Lawandorder-Freunde in diesen Kreisen sind mir sehr augenfällig.
'Nebelkerze' ist als Begriff nicht falsch, könnte jedoch durch 'Blendgranate' noch gesteigert werden.
Schade, dass eines der, wenn nicht das schlimmste Suchtmittel nur in einem Nebensatz auftaucht: Z u c k e r. Unter vielen Aspekten wären hier Kampagnen - immer und immer wieder - zwingend geboten. Vor allem zum Schutze der Jüngsten unter uns.
Auch, um dem verquasten Lobbyistentum in den einschlägigen Ministerien und Behörden das Wasser abzugraben. Auch das alkoholisierte.
Welch eine Scheinheiligkeit - bei der sich die katholische und die protestantische Variante in nichts nachstehen.
Ein überzeugender Artikel. Sollte man allen neu gewählten Abgeordneten zukommen lassen.
>> … der Psychiater und Psychopharmakologe David Nutt (veröffentlichte) schon 2009 ein Ranking des Schadenspotenzials geläufiger Drogen. Cannabis rangiert dabei nach Tabak und Amphetamin mit 20 Punkten auf Rang 8. Alkohol (72 Punkte) und Heroin (55 Punkte) führen die Liste an.
Aus gesundheits- aber auch aus klimapolitischen Gründen wäre es doch eigentlich vernünftig, die „Volksdroge Alkohol“ abzuschaffen und statt dessen die „Volksdroge Cannabis“ zu etablieren. Hätte viele Vorteile. Wie viel Wasser wird beispielsweise mit der Reinigung von Bierflaschen verschwendet ... Kühlung und Transporte sind viel energieaufwändiger. Cannabis wächst von selbst und muss nicht weiter verarbeitet werden ... Die bedienenden Frauen auf dem Oktoberfest hätten auch nicht mehr so eine schwere Last zu tragen ...
https://www.n-tv.de/politik/Experte-Cannabis-darf-nicht-salonfaehig-werden-article22856614.html
Mal noch eine nachdenklichere Stimme eines Sachkundigen!
Der n-tv Experte macht sich Gedanken über die Salonfähigkeit der Droge Cannabis. Aber keine Sorge, Cannabis wird dem Alkohol den Rang Numero Uno als Rauschmittel nicht streitig machen. Da fehlt dem Kraut das Suchtpotenzial:
https://cannabisfakten.de/
Wahrscheinlich ist doch eher, das die Mehrheit der sich ausschließlich 'benebelnden' weder ihre Kenntnisse über den Stoff/Pflanze haben und noch weniger an medizinische Anwendungen denken.
Wobei also die Faktoren, die für die jungen Anwender zur Gefahr werden können, wie in seinem Interview dargelegt, dann zu passenden Regelungen führen sollten, wie es mit den anderen potentiellen Suchtmitteln halt auch der Fall ist.
Wer also sein Leben im Allgemeinen durch 'Aufheller' erträglicher machen will, dem sei es doch auch gegönnt. Aber vermutlich fallen jene dann als Systemveränderer aus, da sie sich ja auf diese Weise eine Alternative/Ausweg verschaffen. Aber das ist nur eine Vermutung von mir.
Na, das ist nun wirklich meine letzte Sorge. Oder die vorletzte.
Aus den cannabisfakten.de:
"Die mit dem Konsum von Cannabis verbundenen Risiken hängen primär davon ab, ob es sich um Probier- und Gelegenheitskonsum oder um dauerhaften und intensiven Konsum handelt.(1)
Hinzu kommen soziale Risikofaktoren wie:
frühzeitiger Konsumbeginn mangelnde soziale Unterstützung in der Familie oder eine allgemeine soziale Perspektivlosigkeit
Zu persönlichen Risikofaktoren zählen:
eine labile psychische Gesundheit
mögliche genetische Vorbelastung
Mischkonsum mit anderen Drogen, zum Beispiel Tabak"
Das scheinen mir schon starke Gegenargumente zu sein. Vor allem die "allgemeine soziale Perspektivlosigkeit", die wir ja täglich und wohl auch zukünftig in wachsendem Maße beobachten können, scheint mir besonders dagegen zu stehen. Vor allem bei Jugendlichen. Und auch mit Blick auf die Folgen des Klimawandels, die im Moment unsere Fantasie doch einigermaßen überfordern.
Wäre persönliches Wohlbefinden nicht sehr viel eher durch soziales Engagement, Freundschaften, Bewegung aller Art... oder eine interessanter Arbeitsplatz nebst solider Ausbildung zu erreichen? Sollte das nicht viel mehr unterstützt werden, da es so ganz nebenbei auch in die Gesellschaft hineinwirken würde?
Der wichtigste Satz bei Samuel Widmer (sinngemäß):Eines nicht zu späten Tages muss man damit aufhören. Das wäre der eigentliche Beleg dafür, dass man die Substanz im Griff hat. Kling für mich jedenfalls sehr verständlich. Aber "wir" Menschen können, wie unsere Beziehungen zu allen möglichen Stoffen und Themen angeht, wohl immer nur per Überdosis und dann irgendwann im Exzess. Alkohol, Drogen, Wirtschaft, Verkehr.....
"Wäre persönliches Wohlbefinden nicht sehr viel eher durch soziales Engagement, Freundschaften, Bewegung aller Art... oder eine interessanter Arbeitsplatz nebst solider Ausbildung zu erreichen? Sollte das nicht viel mehr unterstützt werden, da es so ganz nebenbei auch in die Gesellschaft hineinwirken würde?"
Ein Ideal - nicht von dieser Welt. Der Mensch ist nun mal ein Suchtwesen.
"Aber "wir" Menschen können, wie unsere Beziehungen zu allen möglichen Stoffen und Themen angeht, wohl immer nur per Überdosis und dann irgendwann im Exzess. Alkohol, Drogen, Wirtschaft, Verkehr....."
Können Sie auf Ihre tägliche Ration Kaffee oder Zucker verzichten? Laut cannabisfakten.de besitzt Kaffee über ein stärkeres Abhängigkeitpotenzial als Cannabis. Niemand würde Kaffee als Droge verbieten wollen obwohl es nachweislich über psychoaktive Stimulantien verfügt. Wo fängt die Sucht an? Drogen und Sexualtrieb werden im Gehirn über das Belohnungssystem Dopeamin verarbeitet. Ist es nicht besser, diese natürlichen Prozesse anzunehmen, zu lernen damit umzugehen dabei die gefährlichen Drogen und Verhaltungsweisen zu selektieren, welche uns das Leben schwermachen oder gar krank werden lassen? Wäre es nicht ratsam, die Lebensumstände der Menschen soweit zu verbessern, dass weniger Menschen die Flucht aus dem Alltag mit Drogen suchen?
Der strafende Zeigefinger der Gewaltmonopolisten hat unsere Kinder bisher vom Drogenmißbrauch nicht abgehalten, soviel steht wohl fest. Und noch mehr Strafen bewirken eher das Gegenteil und sind gut fürs Geschäft - der Dealer und Schattenwirtschaft.
lg
"Wer also sein Leben im Allgemeinen durch 'Aufheller' erträglicher machen will, dem sei es doch auch gegönnt. Aber vermutlich fallen jene dann als Systemveränderer aus, da sie sich ja auf diese Weise eine Alternative/Ausweg verschaffen. Aber das ist nur eine Vermutung von mir."
Viele Schichtarbeiter, Polizisten, Pfleger, Ärzte nehmen "Aufheller" um durch die dunkle Nacht zu kommen. Stehen unter Druck, die Leistung halten zu können. Männer tendieren zu Beschleuniger wie Speed oder Christal Meth, Frauen neigen eher dazu Pillen zu schlucken. Auch das Bier am Bau hält den Leidungsdruck lange und doch reicht es meist nicht mal zur Rente. Auf solche Volxdrogen lässt sich eine komplexe Gesundheitsindustrie wie wir sie ja inzwischen haben, aufbauen. Sie sehen also, werter @pleifel, dem Staat sind gewisse Drogen ganz recht. Mit dem Volxschädling Nummer 1 Zucker fang ich gar nicht erst an, dies ist umfänglich diskutiert.
Cannabis hat da seine Sonderstellung. Das Kraut gefährdet die Pfründe von Big Pharma, sowie der Öl und Medizinlobby insgesamt. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage kann Hanf auf mehreren Ebenen der Wirtschaft insgesamt sein ökologisches Potenzial entwickeln was der Marktmacht der Bank-, Bau- und Rohstoffbranche nicht passt. In der Holz- und Papierindustrie stehen grosse Änderungen bevor. Weltweit wird Altpapier von China aufgekauft und der Papierpreis steigt. Um die Wälder zu schonen wird man nicht darum herumkommen Papier aus Hanf herzustellen. Doch Wirtschaft und Staat tun sich schwer eine ideologische Kehrtwende einzuleiten. Denn Cannabis ist seit Beginn der Industrialisierung der systemische Feind des von John Locke begründeten Raubtierkapitalismus.
lg
Verzicht immer! Aber was heißt dann schon Verzicht, wenn es doch ein offensichtlicher Gewinn ist! Faste seit ca. 25 Jahren meist zweimal im Jahr so zwischen 10 und 20 Tagen. Waren auch schon mal 35. Das übt in dieser Hinsicht auf jeden Fall. Und Fasten meint in dem Fall die Variante nach Buchinger. Also beinah Null Kalorien. Man fühlt sich anschließend wieder lebendiger. Und leichter natürlich.
Habe mal vier Jahre komplett ohne Alkohol gelebt. Auch sehr interessant. Vor allem auch die Verunsicherungen, die ich damit bei den "Trinkern" ausgelöst habe.
Auch von Widmer:Die wahre Lebensekstase ist die Liebe. Und die Wachheit beim In-der-Welt-Sein, würde ich mal sagen. Inklusive Selbstreflektion.
"Wäre es nicht ratsam, die Lebensumstände der Menschen soweit zu verbessern, dass weniger Menschen die Flucht aus dem Alltag mit Drogen suchen?"
Das ist ja, zumindest für einige, die große Hoffnung. Aber wer soll, kann, will diese Verbesserung der Lebensverhältnisse organisieren? Die Ergebnisse einiger Versuche in dieser Richtung sind ja bekannt. Und wie umgehen mit der unvermeidlichen und sehr erwartbaren massiven Verweigerung gegenüber diesen eigentlich längst dringenden Veränderungen?
Ob da die Freigabe tatsächlich ein Schritt zur Lösung und nicht vielleicht doch nur wieder ein weiteres Problem sein wird? Eins jedenfalls hat bei uns Menschen eine lange Tradition:Das ist der Missbrauch! Egal von was.
"Wäre es nicht ratsam, die Lebensumstände der Menschen soweit zu verbessern, dass weniger Menschen die Flucht aus dem Alltag mit Drogen suchen?"
Das bringt es doch auf den Punkt! Das individuelle Wohlergehen in einer überrationalisierten Gesellschaft unterliegt den selbstgeschaffenen Zwängen, also den funktionalen, institutionellen, ökonomischen, wobei daraus nicht eine naheliegende Auseinandersetzung mit diesen Strukturen selbst erfolgt, sondern eine Ausblendung über verschiedene Scheinlösungen vorgenommen wird.
Diese "Scheinlösungen" werden dann wiederum als marktförmige/-fähige Formen aufgegriffen, kommerzialisiert und als Dauerberieselung den Konsumenten angeboten, wobei wie gestern auch im Endspiel der Nations League die Werbung selbst in den öffentlich Rechtlichen mittlerweile eine solche Impertinenz erreicht hat, das von Stufe auf Stufe ein schleichender Prozess neuer 'Normalitäten' erzeugt wird, die vermutlich das noch vorhandene kritische Bewusstsein vieler noch weiter verkümmern lässt, wobei der auf Konkurrenz und Individualität ausgerichtete Ablauf auch noch als befreiender Moment der Selbstverwirklichung empfunden wird, was also im Endeffekt erkennbar 'kranke' Strukturen auch noch bestärkt über individuelle Selbstoptimierungen.
Cannabis zählt gewiss dazu, wie die auch von Ihnen genannten weitaus verbreiteteren Volksdrogen Alkohol und Nikotin (und was auch sonst noch so in der Nahrungsbranche verabreicht wird).
"Ob da die Freigabe tatsächlich ein Schritt zur Lösung und nicht vielleicht doch nur wieder ein weiteres Problem sein wird? Eins jedenfalls hat bei uns Menschen eine lange Tradition:Das ist der Missbrauch! Egal von was."
Die Freigabe wäre das Eingeständnis für das Scheitern bisheriger Maßnahmen.
"... doch nur wieder ein weiteres Problem sein wird?"
Diese Frage deutet auf ein Erschöpfungssyndrom hin. Wer sich vor weiteren Problemen fürchtet, sich also überfordert fühlt, läuft Gefahr sich Mama`s little Helper zu bedienen! Denn laut Popper ist alles Leben Problemlösen. Ein gesunder Mensch wird sich vor Problemen nicht ängstigen. Sich dem Problem stellen und es nicht durch ein Verbot ignorieren, damit fängt echte Problembewältigung an, meiner bescheidenen Meinung nach.
"Eins jedenfalls hat bei uns Menschen eine lange Tradition: Das ist der Missbrauch! Egal von was."
Ja, der Missbrauch ist Kennzeichen unserer Überflussgesellschaft. Und Mißbrauch entsteht da, wo Aufklärung durch Verbote kaschiert werden.
"Verzicht immer! Aber was heißt dann schon Verzicht, wenn es doch ein offensichtlicher Gewinn ist! Faste seit ca. 25 Jahren meist zweimal im Jahr so zwischen 10 und 20 Tagen. Waren auch schon mal 35. Das übt in dieser Hinsicht auf jeden Fall. Und Fasten meint in dem Fall die Variante nach Buchinger. Also beinah Null Kalorien. Man fühlt sich anschließend wieder lebendiger. Und leichter natürlich."
Seit der coronabedingten PTBS vertrage ich beispielsweise keinen koffeinhaltigen Kaffee mehr, da bekomme ich Herzrasen und Angstgefühle. Ohne die beruhigende Wirkung von Cannabis könnte ich nachts kaum mehr als 1 bis 2 Stunden schlafen. Für mich und viele chronisch Kranke ist es eine wertvolle Medizin. Denn über die organische Wirkungsweise hält sich das Suchtpotenzial in Grenzen. Mühelos kann ich tage- oder wochenlang auf eine Einnahme (oral) verzichten, wenn ich gute Phasen im Sommer hab. Überhaupt zeigen Studien aus Holland, dass Dauerkonsum von Cannabis ab dem 50 Lebensjahr mehr und mehr zu Abstinenz führt. Der Suchtdruck verringert sich, im Gegensatz zu Alkohol und anderen synthetisch hergestellten Drogen.
Thats fact
Fact is, wenn du mal einen Stein geraucht hast kommst du sehr schwer aus dem Zirkus raus, da kommst du in Wohnungen bei der seid Monaten kein Strom mehr bezahlt worden ist, also kein Licht mehr vorhanden, und keine Heizung, das ist im Dezember auch ziemlich egal wenn du an der Pfeife funzen darfst. Ich bin da auch fuer Legalisierungen, das wird aber die Kriminalitaet nur verlagern.
;-)
Ohne "Big Brother" - Finanzamt - Weltweit wird man das gesamte Problem nicht loesen koennen.
"Das bringt es doch auf den Punkt! Das individuelle Wohlergehen in einer überrationalisierten Gesellschaft unterliegt den selbstgeschaffenen Zwängen, also den funktionalen, institutionellen, ökonomischen, wobei daraus nicht eine naheliegende Auseinandersetzung mit diesen Strukturen selbst erfolgt, sondern eine Ausblendung über verschiedene Scheinlösungen vorgenommen wird.
Diese "Scheinlösungen" werden dann wiederum als marktförmige/-fähige Formen aufgegriffen, kommerzialisiert und als Dauerberieselung den Konsumenten angeboten, wobei wie gestern auch im Endspiel der Nations League die Werbung selbst in den öffentlich Rechtlichen mittlerweile eine solche Impertinenz erreicht hat, das von Stufe auf Stufe ein schleichender Prozess neuer 'Normalitäten' erzeugt wird, die vermutlich das noch vorhandene kritische Bewusstsein vieler noch weiter verkümmern lässt, wobei der auf Konkurrenz und Individualität ausgerichtete Ablauf auch noch als befreiender Moment der Selbstverwirklichung empfunden wird, was also im Endeffekt erkennbar 'kranke' Strukturen auch noch bestärkt über individuelle Selbstoptimierungen."
Sie beschreiben exact, wie gesellschafts- marktkonformer Druck auf das Individuum einwirkt. Dafür danke, hätt ich so gut nicht hinbekommen und ich stimme Ihnen vollumfänglich zu.
Und deswegen, will ich Ihnen verdeutlichen, was Cannabis für Menschen wie mich oder inzwischen weit über 5 Millionen User bedeutet, wie es gelegentlich dazu verhilft uns aus der Realität in die Kreativität zu transformieren. Wenn mich Verdruß, Gram oder Ärger zermürbt, trinke ich meinen Hanfkakao, greife mir die Gitarre und flüchte mich in Lieder oder in Grooves auf meiner Gitarre. Wegen chronischer Schmerzen oder durch Arbeitsverdichtung verursachten Stress, ist es oft schwierig in den Modus des relaxten Kreativen zu verfallen. Delta 9-Tetrahydrocannabinol dockt über das Andanamid- (Indisch: für grosse Freude) also das zentrale Nervensystem an und versetzt den User in eine kreative Stimmung und löst dabei entsprechende Aktivitäten wie Malen, Zeichnen, Musizieren, Lesen, Schreiben, Tanzen oder gemässigten Sport aus.
Cannabis eignet sich nicht zum Abdichten bis zur Besinnungslosigkeit, sondern verhilft bei gemässigten bewussten Umgang zur sinnlichen Erdung. Welche durch sensitve Empfindungen (Hören, Sehen, Schmecken, Riechen, Denken, Fühlen) durchlebt wird. Es geht um Bewusstsein und Geselligkeit. Erfahrene User setzen die Wirkung des Krauts gezielt ein. Ich kenne Geschäftsleute, Juristen, Ärzte und auch Künstler die sich auf diese Weise hin und wieder vom gesellschaftlichen Druck befreien und eine Auszeit nehmen. Denn wir wissen alle, das Dauerstress und Alarmismus krank machen und dass sich Regeneration sowie Kreativität nur aus Relaxation schöpfen lässt.
lg
Sie lesen es ja hier:Ich bin keinesfalls der Fachmann, der das alles im Detail kennt und versteht. Und also nicht der, der sich da ein Urteil anmaßen kann. Ich habe lediglich einige doch erhebliche Zweifel, was den "freien" Umgang mit diesen Substanzen angeht.
Medinzinischen Anwendungen sollte nichts mehr entgegenstehen. Der Widerstand dagegen ist mir völlig unverständlich. Ergebnis einer trägen und dummen Bürokratie?
"Ein gesunder Mensch wird sich vor Problemen nicht ängstigen. "
Das kann man sicher so sehen. Nur wieviele gesunde Menschen gibt es in diesem Sinne? Und gibt es nicht verdammt viele Menschen, die beinah keine Möglichkeiten der Einflussnahme mehr haben? Angst war und ist die pure Realität für viele. Und Alkohol ist mit seiner sedierenden Wirkung das altbewährte und eingeübte Herrschafts- und Regierungsinstrument. Das ist ein weites, weites Feld.
Mir scheint, auch auch unsere aktuelle, hochproblematische Situation ist erstaunlicherweise trotz aller Informationsmöglichkeiten ein Beweis dafür, dass "wir" unseren Problemen eben gerade nicht gewachsen sind. Macht mir das Angst? Sollte es vielleicht. Ändern aber kann ich das in diesem großen Rahmen keinesfalls.
"Ich bin da auch fuer Legalisierungen, das wird aber die Kriminalitaet nur verlagern."
Natürlich wird sich die Kriminalität verlagern. In Mexico kann man sich dann auf die schweren Jungs focussieren. Jedoch werden diejenigen welche weiche Drogen konsumieren nicht weiter bestraft, darum geht es doch. Die Kriminalität schöpft seine Potenz doch aus der Ungleichheit der Lebensverhältnisse, oder?
"Ohne "Big Brother" - Finanzamt - Weltweit wird man das gesamte Problem nicht loesen koennen."
Und bis wir aufs Finanzamt oder Big Brother warten ist doch Schicht im Schacht ...
Und Nixon hat 1971 aus der Drogenpolitik eine Sicherheitspolitik gemacht, einen War on Drugs. Eigentlich fällt Drogenpolitik unter die Rubrik Sozialpolitik.. Da gehört es hin und dort soll auch der Ansatz liegen ...
https://www.n-tv.de/wissen/Corona-stuerzt-Millionen-in-die-Depression-article22856210.html
Oder das hier:
https://www.berliner-zeitung.de/news/neue-studie-deutsche-sind-dauersitzer-mit-stressproblemen-li.188141
Zu Cannabis - Angst & Depressionen
https://www.cannabisclinicians.org/2021/04/29/cannabis-anxiety-depression/
lg
Habe auch noch einen Link von heute:
https://www.n-tv.de/panorama/Schizophrenie-Taten-durch-Cannabis-Konsum-article22860091.html
So kann es mit den Meinungen/Links hin und her gehen. Ich jedenfalls werde dadurch nicht schlauer. Von einer fundierten Meinung will ich gar nicht erst reden. Es ist, so scheint es mir jedenfalls, eine enorme Grauzone. Man könnte sicher mit allen wirksamen Stoffen dieses Einerseits und Andererseits durchdeklinieren. Es würde sich immer eine konträre Ansicht finden lassen.
Dieser Link ist einer von vielen Nebelkerzen welche die Protagonisten aus Justiz Polizei (GdP) und Ärzteschaft seit Jahrzehnten ausposaunen. Hier geht es anscheinend um Lobbyismus und Marktmacht.
Denn es ist inzwischen erwiesen, dass Cannabis (Rauschmittel) nur bei genetisch veranlagten Menschen (ca 1 Prozent der Bevölkerung) Schizophrenie auslösen kann.
Bei Alkohol (Rausch- & Zellgift) ist das anders. Übermässiger Alkoholkonsum führt auch bei nicht schizophrenieveranlagten Menschen zu schweren psychischen Störungen.
Danke für ihre Ausführungen und Sie hatten des Öfteren ja schon über den möglichen Nutzen dieser Pflanze geschrieben und allemal die Notwendigkeit in ihrem Prozess.
Wenn eine Sache positive Aspekte bietet, die sich aber nur jenen sicher erschließt, die sich das erforderliche Wissen dafür aneignen (wollen!), dann spricht das für sich.
Die möglichen Schäden, die wie im verlinkten Beitrag zu lesen war, aber bei 'unsachgemäßer' Handhabung ebenfalls nicht von der Hand zu weisen sind, sollten mit Vergleichen zu den bekannten 'Volksdrogen' nicht relativiert werden. Denn so lässt sich oft etwas relativieren/verschieben, was auch in anderen Fällen (z.B. in der Politik), wohl zum Handwerkszeug geworden ist.
Ich kann überdies eh zum Thema nur mehr im theoretischen verbleiben, da sich meine "sinnlichen Erdung" von der anderen Seite her ergibt, wenn also bei dem sich aufbauenden Druck das Ventil über die Natur gefunden wird, die ein maßgeblicher Teil meiner Lösung(en) sind. Und wenn das alles dann auch noch 'geteilt' werden kann, umso besser!
Aber, werter Chuwawa, ich hoffe dann zumindest doch, ein wenig nachvollziehen zu können, wie wichtig/wertvoll Cannabis für Sie ist (und darüber hinaus).
Alles Gute denn auch weiterhin (...).
(Danke übrigens für das Kompliment, ist aber 'nur' das sich ergebende, was viele kluge Menschen bereits 'vorgelegt' haben und dann aufgegriffen, vielleicht auch modifiziert weitergegeben werden kann. Das gehört übrigens noch zu den faszinierenden 'Aufhellern', die dann möglichst draußen in der Natur, usw.)
Bisschen spät , aber ich wäre eher gegen das Öffnen von Fenstern.Könnte evtl. der Wendt aus demselben hereinschauen.
@petar:Hätte nichts gegen die Legalisierung,würde den "Händlern" die Profitraten schmälern.Könnte auch über eine "Inhaltsangabe" vor Überinhaltsraten schützen,KV-mässig die anerkannte Schmerzmittelbekämpfung endlich anerkennen.
Und im Übrigen:Es betrifft mich persönlich nicht: Ich saufe einfach weiter
Liegt nicht an mir,es liegt an der Welt,die ich ohne Suff nur schwer ertrage.
Statts "Suff" hätte ich auch sagen können mit SUV)
Viele Grüsse auch noch an den Porschefahrenden "Profi"
Ich habe vor vielen Jahren gesagt, wenn der Staat die Möglichkeit der Steuereinnahmen erkennt und die Zeit da ist wird es legalisiert.
Denn 19% MwSt. ist nicht die Grenze, da läßt sich noch eine Zusatzsteuer unterbringen. Siehe Alkohol oder Benzin.
Und Coronakosten müssen bald wieder eingenommen werden. Manch anderes steht zur Finanzierung an.
einen vorschlag wie kiffer vermeiden können, andere vollzustinken, haben sie anscheinend nicht. wohl wissend, dass ein ordentlicher kiffer seine umwelt zustinkt. schon interessant, wie hier jeder aspekt von rücksichtnahm aufgegeben wird. boa boa traumatisierende gegenwart anderer... drunter machts ein kiffer nicht. sein wohlsein ist der dreh und angelpunkt, um das sich andere zu drehen haben. soll deren gesundheit doch ebenso drauf gehen. der kiffer hat schliesslich auch copd.
ja er könnte das offiziell betreiben. wobei er das ohnehin weiterhin schwarz machen würde.
Das könnte der große Wurf werden: Drogen Legalisierung statt soziale Probleme angehen. Die FDP könnt sich profilieren und neue Wähler gewinnen: Cannabis statt Sozialstaat.
Welch großartige Antwort an eine klassische CDU-Wählerin jenseits der 50. ;)
"Cannabis statt Sozialstaat."
Gegenthese: Cannabis im Sozialstaat für den Sozialstaat:
Die Legalisierung trägt dazu bei, dass die Kosten des Gesundheits- und Sozialwesens nicht weiter explodieren. Mit der Legalisierung wird weniger synthetisch gestrecktes Material angeboten und gesundheitliche wie gesellschafliche Risiken (Therapien) werden minimiert. Mit auf Cannabis legal erworbenen Steuern lassen sich soziale und präventive Projekte finanzieren, um Medikamenten-, Alkohol- sowie Drogenmißbrauch gegenzusteuern. Und für Schulen Aufklärungsangebote zu finanzieren. Unter anderem - wohlgemerkt. Für die Medizin wird Cannabis noch zum ganz grossen Wurf, weswegen Big Pharma noch einiges unternehmen wird, um seine Marktdominanz zu behaupten.
Lauterbach von der SPD war ein unerbittlicher Gegner der Cannabislegalisierung. Heute denkt er als Arzt anders darüber.