„Die sozialen Netzwerke beuten unsere Seelen aus“

Kapitalismus Der Schauspieler Gael García Bernal und der Philosoph Srećko Horvat sind Freunde. Hier sprechen sie über die sozialistischen Bande ihrer Heimatländer, ihre Vorstellung von der Apokalypse – und warum sie gerne widerlegt werden
Exklusiv für Abonnent:innen | Ausgabe 08/2022
García Bernal, Philosoph Günther Anders, Horvat (von links) und das Unfassbare, das „Überschwellige“
García Bernal, Philosoph Günther Anders, Horvat (von links) und das Unfassbare, das „Überschwellige“

Collage: der Freitag, Material: dpa, Getty Images, Imago Images

Was können wir von einem Schauspieler, der an seiner Rolle verzweifelt, für den Kampf gegen den Klimawandel lernen? Und welche Hilfe kann dabei das Konzept des „Überschwelligen“ leisten, das der deutsche Philosoph Günther Anders vor über 70 Jahren nach dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki entwickelt hat? Gael García Bernal und Srećko Horvat sprachen darüber auf der wichtigsten Buchmesse Lateinamerikas in García Bernals Geburtsstadt Guadalajara. Sie stellten dort Horvats neues Buch After the Apocalypse (Polity) vor, das bislang auf Deutsch noch nicht erschienen ist.

Gael García Bernal: Es hat etwas von einem surrealen Traum, dass wir beide hier in Mexiko unsere Ansichten austauschen können. Srećko und ich