Besetzung führt zu Zersetzung

Israel/Palästina Die palästinensische Schriftstellerin Sahar Khalifa über die Schrecken einer möglichen dritten Intifada und eine zunehmende Selbstzerstörung der israelischen und der eigenen Gesellschaft
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FREITAG: Sahar Khalifa, Sie hatten Schwierigkeiten, als Sie aus Palästina anreisten?
SAHAR KHALIFA: Zwei große Institutionen, der Ost-West-Dialog in Köln und der Schweizer Unionsverlag, haben mich eingeladen. Beide schickten entsprechende Schreiben an die deutsche Botschaft - ohne dass dies große Wirkungen hatte. Als ich das erste Mal zur Botschaft kam, stand davor bei eisigem Wetter eine sehr lange Schlange. Stundenlang zitterten wir in der Kälte und dachten: Warum dauert das so lange! Sie gaben uns Nummern wie in einem Flüchtlingslager. Leute wurden nur in Fünfergruppen hineingelassen, wo sie dann eine Stunde damit verbrachten, unter Anleitung Formulare auszufüllen, die schon längst ausgefüllt waren. Nach drei Stunden hieß es dann: